Sauberkeitserziehung

Trocken zu sein ist zwar keine Voraussetzung für den Besuch des Kindergartens, aber ein wichtiger Schritt zu mehr Selbstständigkeit. Mit diesen Tipps wird Ihr Kind die Windel bald los.

Kleines Mädchen sitzt auf dem Töpfchen, vor ihr liegt ein Spielzeugkrokodil

Sauberkeitserziehung: So geht’s nicht in die Hose

Wenn Sie noch nicht damit begonnen haben, ist jetzt die Zeit gekommen, sich mit dem Thema Sauberkeitserziehung zu beschäftigen. Trocken zu sein ist zwar keine Voraussetzung, um den Kindergarten zu besuchen, aber ein wichtiger Schritt zur Selbstständigkeit Ihres Kindes. Das Kind wird im Kindergarten mit so vielen neuen Eindrücken und Abläufen beschäftigt sein, dass es eine große Erleichterung ist, wenn es schon trocken ist.

Hilfreich kann sein, Ihr Kind einfach auf dem Boden mit einer Unterlage zu wickeln oder wenn es steht. So hat Ihr Kind ausreichend Bewegungsfreiheit und kann sich leichter selbst an- und ausziehen. Denn auch das unterstützt die Sauberkeitserziehung.

In Brief 14 haben wir bereits beschrieben, wie Sie Ihr Kind beim Trockenwerden begleiten können. Zur Erinnerung:

  • Wickeln Sie Ihr Kind häufig und unterstützen Sie es darin, sich selbst an- und auszuziehen.
  • Beobachten Sie, wann Ihr Kind etwas in die Windel macht, und lernen Sie so seinen Rhythmus kennen.
  • Benennen Sie die Ausscheidungen Ihres Kindes, die Sie in der Windel finden.
  • Bieten Sie das Töpfchen oder die Toilette zu festen Zeiten an, beispielsweise morgens gleich nach dem Aufwachen, nach dem Mittagsschlaf, vor dem Schlafengehen oder jedes Mal, wenn Sie nach Hause kommen. Der Toilettengang sollte so selbstverständlich werden wie das Händewaschen.
  • Lassen Sie Ihr Kind nicht zu lange und auch nicht zu kurz auf dem Topf oder der Toilette sitzen und lenken Sie es währenddessen nicht mit Bilderbüchern ab. Es soll sich dabei auf den Vorgang konzentrieren können und nicht auf eine Geschichte.
  • Wenn Ihr Kind bereits regelmäßig sein Geschäft ins Töpfchen macht und die Windel oft trocken ist, können Sie sie weglassen.
  • Handeln statt Fragen: Gehen Sie mit Ihrem Kind zur Toilette, wenn Sie glauben, dass es nötig ist, statt ständig zu fragen: „Musst du aufs Klo?“
  • Haben Sie Geduld, und üben Sie keinen Druck aus! Rückschritte und kleine „Unfälle“ sind erlaubt und gehören zum Trockenwerden dazu. Manchmal geht was in die Hose, am nächsten Tag klappt es mit dem Töpfchen wieder super.

Von trockenen Nächten und großen Geschäften

Ein großes Geschäft zu machen fällt Kindern oft leichter, weil sie es deutlicher spüren und Stuhlgang auch seltener ist. Trotzdem wollen einige, obwohl sie eigentlich schon trocken sind, dafür lieber wieder eine Windel. Ermutigen Sie Ihr Kind, die Toilette oder den Topf zu benutzen, aber üben Sie keinen Druck aus. Wenn es auf die Windel besteht, dann erfüllen Sie diesen Wunsch auch. Entsorgen Sie anschließend, wenn möglich, den Windelinhalt in die Toilette. Da gehört er schließlich hin. 

Trockene Nächte stellen sich mit der Zeit meist von ganz allein ein. Wenn Ihr Kind tagsüber ohne Windel zurechtkommt und regelmäßig zur Toilette geht, können Sie sie auch in der Nacht weglassen. In der Nacht ist das Bedürfnis, zur Toilette zu gehen, ohnehin geringer. Ein Hormon sorgt bei uns Menschen dafür, dass der Urin eindickt, während wir schlafen, und die Blase dadurch nicht zu voll wird. Trotzdem sollte Ihr Kind vor dem Schlafengehen nicht mehr allzu viel trinken. Achten Sie daher darauf, dass es tagsüber seinen Durst ausreichend stillt und oft genug zur Toilette geht.

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