Alles Verhandlungssache: Gemeinsam Regeln aufstellen
Wie Sie sicherlich festgestellt haben, muss das Zusammenleben mit einem Teenager immer wieder neu besprochen werden. Regeln und Pflichten können Sie am besten gemeinsam aushandeln. Doch wie sieht das konkret im Alltag aus? Beispielsweise sind Ausgehzeiten ein häufiges Streitthema.
„Aber alle dürfen bis zwölf bleiben, nur ich nicht!“ Solche oder ähnliche Argumente werden Sie vermutlich öfter zu hören bekommen. Hilfreich kann sein, wenn Sie überlegen, warum Sie möchten, dass Ihr Kind frühzeitig zu Hause ist. Meist steckt eine unbestimmte Angst vor falschen Freund*innen, Übergriffen und Alkohol- oder Drogenkonsum dahinter. Oder Sie haben einfach den Wunsch, selbst irgendwann beruhigt einschlafen zu können, sobald der Teenager sicher zu Hause angekommen ist.
Statt nun in einen Machtkampf zu gehen, wägen Sie gemeinsam Argumente ab. Sie können Ihre Sorgen äußern und entsprechende Vereinbarungen treffen. Besprechen Sie die Möglichkeiten eines sicheren Nachhausewegs, reden Sie über Alkohol- und Drogenkonsum und eignen sich selbst Wissen dazu an. Vielleicht finden Sie so eine Lösung, mit der Sie alle gut leben können. Nebenbei übt Ihr Kind, eigene Interessen selbstwirksam zu verhandeln, was allemal besser ist, als sich in einem Machtkampf unterzuordnen. Starre Verbote können dazu führen, die Unwahrheit zu sagen, die Regeln zu umgehen und manches vor den Eltern zu verheimlichen. Ein gutes Vertrauensverhältnis ist wichtig. Und: Ihr Kind sollte wissen, dass es sich zu jeder Tages- und Nachtzeit an Sie wenden kann, sollte es Probleme haben oder in Schwierigkeiten geraten.