Einschulen- ja oder nein?

Wie und wo Sie für diese Entscheidung Rat und Hilfe einholen.

Schulfähig – ja oder nein?

Ist mein Kind schon bereit für den Schritt in die neue Lebensphase als Schulkind? Vielleicht machen Sie sich als Eltern gerade Gedanken, ob Ihr Kind schon „reif“ genug für die Schule ist. Ob ein Kind schulfähig ist, hängt von seinem körperlichen, geistigen und sozialen Entwicklungsstand ab. Alle drei Bereiche sollten ausgewogen entwickelt sein. Ein Bereich wiegt den anderen nicht auf. Im Kindergarten hat Ihr Kind bereits erfahren, dass die „Großen“ irgendwann in die Schule gehen. Fragen Sie Ihr Kind, ob es Lust auf die Schule hat. Sie können dies beispielsweise bei einem Spaziergang machen, bei dem Sie an Ihrer Sprengelschule vorbeikommen. In der Regel freuen sich „große“ Kindergartenkinder auf die Schule. Hat es bereits Interesse an Buchstaben oder Zahlen? Möchte es vielleicht unbedingt schon seinen Namen schreiben? Kann es bei einem Spiel auch mal verlieren? Kann es sich im Großen und Ganzen an Gruppenregeln halten, also zum Beispiel auch mal einem anderen Kind den Vortritt lassen, oder es aushalten, dass man an der Schaukel am Spielplatz oft anstehen und warten muss? Fliegt ein neues Puzzle vom Tisch, wenn es nicht gleich gelingt, die passenden Teile zu finden, oder ist Ihr Kind schon bereit, sich länger dafür anzustrengen? Um mit Spaß und mit Erfolg am Schulunterricht teilnehmen zu können, ist es zudem wichtig, dass ein Kind eine längere Zeit sitzen und zuhören kann, dass es sich Gehörtes merken und seine Gedanken für alle verständlich ausdrücken kann. Sie haben noch etwas Zeit. Beobachten Sie Ihr Kind, sprechen Sie mit ihm und drängen Sie es nicht. Ihr Kind wird Ihnen sagen und zeigen, wenn es bereit für den Schritt in die Schule ist.

Vorzeitig einschulen oder zurückstellen?

In der Kindergartengruppe werden die sozialen Fähigkeiten täglich im Miteinander geübt. Grundsätzlich können und sollten Sie sich bei allen Fragen und Unsicherheiten an das pädagogische Fachpersonal Ihres Kindergartens wenden, den Austausch suchen und das Gespräch nutzen, um mehr Klarheit zu gewinnen. Im jährlichen Entwicklungsgespräch im Kindergarten wird das Thema Einschulung selbstverständlich besprochen, und Sie erhalten hier eine Rückmeldung und Empfehlung.

Ärztlichen Rat und eine Empfehlung bekommen Sie im Rahmen der Gesundheitsuntersuchung zur Einschulung. Weitere Beratung und Unterstützung können Sie in einem Termin in einer Erziehungsberatungsstelle erhalten.

Erst viele Informationen zusammen ergeben ein Gesamtbild über die Schulfähigkeit eines Kindes. Die endgültige Entscheidung, ob Sie einen Antrag auf Rückstellung oder vorzeitige Einschulung stellen, treffen Sie als Familie gemeinsam mit Ihrem Kind. Fragen Sie Ihr Kind, ob es in die Schule möchte, und beziehen Sie seinen Wunsch in Ihre Entscheidung mit ein.

Vielleicht empfiehlt Ihnen der Kindergarten aber, Ihr Kind noch ein Jahr zurückzustellen. Noch nicht „schulfähig“ zu sein, bedeutet keinesfalls, weniger intelligent zu sein. Es sagt nur aus, dass ein Kind noch Zeit oder auch Förderung für seine Entwicklung braucht. Auch wenn Ihr Kind jetzt noch nicht bereit für die Schule zu sein scheint, kann es trotzdem an den schulvorbereitenden Maßnahmen im Kindergarten teilnehmen. Manche Entwicklungsschritte ergeben sich erst im Laufe des Jahres. Selbst wenn Ihr Kind noch ein weiteres Jahr im Kindergarten verbleibt und die „Vorschule“ daher zweimal macht, ist das kein Nachteil, sondern ein großer Gewinn.

Es gibt viele Möglichkeiten, sich beraten zu lassen, um zu einer passenden Entscheidung zu kommen. Irgendwann müssen Sie als Eltern eine Entscheidung fällen, und diese wird in diesem Moment die richtige sein. Freuen Sie sich gemeinsam mit Ihrem Kind über den geplanten Weg.

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