Vorzeitig einschulen oder zurückstellen?
In der Kindergartengruppe werden die sozialen Fähigkeiten täglich im Miteinander geübt. Grundsätzlich können und sollten Sie sich bei allen Fragen und Unsicherheiten an das pädagogische Fachpersonal Ihres Kindergartens wenden, den Austausch suchen und das Gespräch nutzen, um mehr Klarheit zu gewinnen. Im jährlichen Entwicklungsgespräch im Kindergarten wird das Thema Einschulung selbstverständlich besprochen, und Sie erhalten hier eine Rückmeldung und Empfehlung.
Ärztlichen Rat und eine Empfehlung bekommen Sie im Rahmen der Gesundheitsuntersuchung zur Einschulung. Weitere Beratung und Unterstützung können Sie in einem Termin in einer Erziehungsberatungsstelle erhalten.
Erst viele Informationen zusammen ergeben ein Gesamtbild über die Schulfähigkeit eines Kindes. Die endgültige Entscheidung, ob Sie einen Antrag auf Rückstellung oder vorzeitige Einschulung stellen, treffen Sie als Familie gemeinsam mit Ihrem Kind. Fragen Sie Ihr Kind, ob es in die Schule möchte, und beziehen Sie seinen Wunsch in Ihre Entscheidung mit ein.
Vielleicht empfiehlt Ihnen der Kindergarten aber, Ihr Kind noch ein Jahr zurückzustellen. Noch nicht „schulfähig“ zu sein, bedeutet keinesfalls, weniger intelligent zu sein. Es sagt nur aus, dass ein Kind noch Zeit oder auch Förderung für seine Entwicklung braucht. Auch wenn Ihr Kind jetzt noch nicht bereit für die Schule zu sein scheint, kann es trotzdem an den schulvorbereitenden Maßnahmen im Kindergarten teilnehmen. Manche Entwicklungsschritte ergeben sich erst im Laufe des Jahres. Selbst wenn Ihr Kind noch ein weiteres Jahr im Kindergarten verbleibt und die „Vorschule“ daher zweimal macht, ist das kein Nachteil, sondern ein großer Gewinn.
Es gibt viele Möglichkeiten, sich beraten zu lassen, um zu einer passenden Entscheidung zu kommen. Irgendwann müssen Sie als Eltern eine Entscheidung fällen, und diese wird in diesem Moment die richtige sein. Freuen Sie sich gemeinsam mit Ihrem Kind über den geplanten Weg.