Sexualität und Liebe

Das erste Mal, der erste Liebeskummer: Sexualität und große Gefühle gehören zur Pubertät und kennen kein Geschlecht.

ein gebrochenes Herz

Das erste Mal: Sexualität und große Gefühle

Auch wenn Sex und Pornografie allgegenwärtig sind, sind Jugendliche heute nicht sexuell aktiver als früher. Der am häufigsten genannte Grund hierfür ist bei Jungen und Mädchen, dass sie den oder die Richtige noch nicht gefunden haben.

Teenager müssen noch lernen, mit ihren sexuellen Gefühlen, Fantasien, Bedürfnissen und Verlangen umzugehen. Sie müssen lernen, wie sie eine Beziehung zu den Menschen gestalten, mit denen sie ihre Sexualität teilen und erleben wollen. Es ist daher eine verwirrende und aufreibende Zeit für Jugendliche, die ihre ersten sexuellen Kontakte noch vor sich haben.

Es gibt aber durchaus schon Jugendliche, die in diesem Alter feste Beziehungen eingehen und über einen längeren Zeitraum zusammen sind. Die erste große Liebe sollte daher von Ihnen als Eltern ernst genommen werden. Vielleicht erinnern Sie sich auch noch daran, als Sie das erste Mal verliebt waren. Dann verstehen Sie sicherlich, was Ihr Kind gerade erlebt. Die erste Liebe kann fürs Leben prägen, und aus mancher Jugendliebe ist später sogar eine langfristige Partnerschaft entstanden.

Auch hier gilt für Eltern wie in vielen anderen Bereichen: Bleiben Sie im Austausch mit Ihrem Kind. Haben Sie ein offenes Ohr und Verständnis für seine Gefühle. Bestärken Sie es aber darin, dass es sich zu sexuellen Handlungen nicht drängen lässt, sondern nur die Art von Intimität zulässt, mit der es sich auch wohlfühlt. Natürlich sollten Jugendliche jeglichen Geschlechts über Verhütung und Schutz vor Geschlechtskrankheiten vor dem ersten Sex Bescheid wissen.

Viele weitere Informationen rund um das Thema Sexualität und Aufklärung für Sie als Eltern, für Jugendliche selbst und auch für Eltern mit einem Kind mit Behinderung erhalten Sie unter:

Sexuelle Orientierung: Liebe kennt kein Geschlecht

Mit wem Jugendliche ihre ersten sexuellen Erfahrungen machen, ist sehr unterschiedlich. Manche merken schon sehr früh, ob sie sich zum gleichen oder zum anderen Geschlecht hingezogen fühlen. Andere wissen es noch nicht und gehen sexuelle Beziehungen mal mit Jungen und mal mit Mädchen ein.

Statt immer mal wieder den Sohn nach einer Freundin oder die Tochter nach einem Freund zu fragen, erkundigen Sie sich doch lieber, ob ihm ein Mensch in seinem Leben gerade besonders wichtig ist. Sollte sich Ihr Kind Ihnen anvertrauen und sich Ihnen gegenüber öffnen, ist das ein enormer Vertrauensbeweis. Unterstützen Sie Ihr Kind bei der Identitätsfindungen und helfen Sie ihm herauszufinden, was sich richtig und gut anfühlt.

Gut zu wissen: Queere Jugendliche

Immer mehr Jugendliche bezeichnen sich als queer. Dieser Begriff kommt aus der LGBTIQ*-Community und steht für Menschen, die lesbisch, schwul (gay), bisexuell, trans*, inter*, queer sind. Queer kann dabei als Sammelbegriff für LGBTIQ* stehen, aber auch als Selbstbezeichnung. Damit wollen junge Menschen häufig ausdrücken, dass sie sich nicht ausschließlich mit „Heterosexualität“ und den Einordnungen von „Frau“ oder „Mann“ identifizieren, sondern eine weitergefasste sexuelle und geschlechtliche Identität haben. Der Genderstern* soll die Offenheit für weitere sexuelle und geschlechtliche Identitäten ausdrücken. Für LGBTIQ*-Jugendliche ist der Austausch mit anderen queeren Jugendlichen wichtig und unterstützt sie bei ihrer Einwicklung. Die queeren Jugendgruppen im diversity Jugendzentrum bieten viele Möglichkeiten:

Liebeskummer: Wenn die Welt zusammenbricht

Mit der ersten großen Liebe kommt auch irgendwann der erste große Liebeskummer. Was Liebeskummer so schmerzlich macht, ist die Vermischung verschiedenster Gefühle: Trauer, Eifersucht, Neid, Enttäuschung, Sehnsucht, Hoffnungslosigkeit, Gefühle der Verlassenheit und Minderwertigkeit, aber auch Wut, Hass und Bedürfnis nach Rache. Es kann Tage, Wochen, Monate dauern, bis sich der Schmerz legt. Gut gemeinte Sätze wie: „Das geht schon vorüber“ sind das Letzte, was Jugendliche von ihren Eltern hören wollen. Schließlich leiden sie jetzt! Zeigen Sie daher Verständnis. Vielleicht helfen kleine Ablenkungsangebote wie ein gemeinsamer Kinobesuch, ein Spaziergang oder eine sportliche Aktivität. Respektieren Sie, wenn sich Ihr Kind zurückzieht, aber signalisieren Sie: „Ich bin gesprächsbereit, wenn du es möchtest.“

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