Ihr Baby entdeckt seinen Körper

Die Entwicklung eines guten Körpergefühls ist wichtig. Ein Kind, das von Anfang an respektvoll berührt und gepflegt wird, erlebt den eigenen Körper als liebens- und schützenswert.

Ganz natürlich: Ihr Baby entdeckt seinen Körper

Ihr Baby untersucht nun immer wieder seinen Mund, seine Nase, Ohren und Haare. Auch der Rest seines Körpers wird immer wichtiger und interessanter. Ihr Kind genießt es, nackt zu sein und ohne Windelpaket zu strampeln oder herumzukrabbeln. Das sind wunderbare Gelegenheiten, um den eigenen Körper zu erkunden, zu ertasten und zu erspüren. Bei diesen vergnüglichen Spielen werden natürlich auch die Geschlechtsteile erforscht. Penis und Vulva sollten so selbstverständlich einen Namen haben wie Nase oder Mund. Welche Bezeichnung Sie für die Geschlechtsteile wählen, ist nicht so wichtig; da können Sie sich ganz an die familiären Traditionen halten.

Mit Nacktheit wird in jeder Kultur anders umgegangen. Manche Eltern haben kein Problem, ihre Kinder nackt krabbeln oder laufen zu lassen, anderen ist diese Nacktheit vor allem in der Öffentlichkeit sehr unangenehm. Tun Sie nur das, womit Sie und Ihre Familie sich wohlfühlen. Sie können zum Beispiel Ihr Kind nach dem Baden ein paar Minuten ohne Windel auf einer Decke spielen lassen.

Die Entwicklung eines guten Körpergefühls ist für ein Kind ebenso wichtig wie sprechen oder laufen zu lernen. Ein Kind, das von Anfang an von Ihnen respektvoll berührt und gepflegt wird, erlebt den eigenen Körper als liebens- und schützenswert. Es gewinnt körperliche und seelische Selbstsicherheit. Ein Kind weiß genau, welche Berührungen es wann und von wem mag, und kann dies auch ausdrücken. Respektieren Sie als Eltern und Erwachsene die Grenzen Ihres Kindes. Wenn es mal nicht kuscheln oder getragen werden möchte, zwingen Sie ihm diese Nähe nicht auf.

Nicht nur der eigene Körper weckt das Interesse Ihres Kindes, sondern auch das, was aus ihm so alles herauskommt. Ausscheidungen sind mindestens so spannend wie Essen und Trinken. Ihr Kind möchte wissen, was mit ihm und seinem Körper passiert! Und auch Sie lernen den Körper und das Verhalten Ihres Kindes jeden Tag besser kennen. Wahrscheinlich können Sie ihm schon ansehen, wenn es ein großes Geschäft machen muss oder vielleicht gerade in die Windel pieselt. Wenn Sie diese Zeichen erkennen, können Sie Ihrem Kind auch das Töpfchen anbieten, sofern es die Situation gerade erlaubt und Ihr Kind Interesse daran zeigt. Dabei soll es nicht darum gehen, bereits mit der Sauberkeitserziehung zu beginnen, sondern einfach nur um einen spielerischen und natürlichen Umgang mit dem eigenen Körper und seinen Ausscheidungen. Denn je selbstverständlicher Sie in Ihrer Familie mit Pipi und Co. umgehen, desto einfacher wird später auch das Trockenwerden.

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