Alles in Ordnung? Gemeinsam aufräumen
Bauklötze unter dem Wohnzimmertisch, das Sofa voller Kuscheltiere und Malbücher über den Boden verteilt: Willkommen im normalen Familienalltag! Kinder haben ein anderes Verständnis von Ordnung als Erwachsene. Trotzdem können und sollten Sie Ihrem Kind nicht alles hinterherräumen. Denn dass die Jacke an den Haken (am besten in Kinderhöhe) der Garderobe, die Bücher ins Regal, die Bauklötze in eine Kiste gehören, weiß es bereits. Beteiligen Sie Ihr Kind am Aufräumen und lassen Sie es beim Ordnen mitbestimmen. Wenn es zum Beispiel selbst entscheiden darf, in welche Kiste die Tierfiguren kommen, wird es sie später auch bereitwilliger dort verstauen.
Sie können ein Spiel daraus machen oder dabei ein Lied singen, zum Beispiel „Eins, zwei, drei, das Spielen ist vorbei". Dieses Lied wird oft auch in Kindergärten gesungen, um zu zeigen: Jetzt wird aufgeräumt! Kindern fällt so der Übergang zu etwas Neuem leichter. Eben haben sie noch gespielt, aber durch das Lied merken sie, jetzt passiert etwas anderes. Danach beginnt das Mittagessen oder die Spielzeit im Garten. Solche Rituale geben Sicherheit und Verlässlichkeit im Tagesablauf. Doch dafür müssen sie auch regelmäßig wiederholt werden, damit sich Ihr Kind darauf einstellen kann.
Ordnung sollte für Ihr Kind einen Nutzen haben. Wenn es nicht mehr findet, was es gerade braucht, ist das frustrierend. Außerdem können zu viele Spielsachen Ihr Kind schnell überfordern. Wenige, ausgewählte Gegenstände im Kinderzimmer sind daher besser als Unmengen. Sie können zum Beispiel gemeinsam ein paar Dinge aussortieren und im Keller aufbewahren. Später lassen sich die Spielsachen wieder austauschen, und so hat Ihr Kind immer wieder etwas „Neues“. Wenn es ein Spiel begonnen hat, sollten Sie seine Sachen nicht einfach wegräumen. Schaffen Sie einen Ort, an dem die gebauten Türme oder Tierlandschaften eine Zeit lang stehen bleiben dürfen.