Männliche und weibliche Rollenbilder

Welchen positiven Einfluss gendersensible Sprache auf die Entwicklung von Kindern hat.

Männliche und weibliche Rollenbilder: Bitte ohne Klischee!

Neben dieser natürlichen Entwicklung hat aber auch die Umwelt erheblichen Einfluss auf Geschlechtsidentitäten. Das fängt bei der Kleidung an und hört bei der Auswahl vom Spielzeug noch lange nicht auf. Jungen spielen Fußball und mit Dinosauriern, Mädchen interessieren sich für Pferde und gehen ins Ballett, so zumindest das Klischee. Ermutigen Sie Ihr Kind darin, sich von diesen Rollenbildern zu lösen. Kinder sollten darin bestärkt werden, verschiedene Rollen auszuprobieren, damit sich ihre eigene Persönlichkeit frei von Klischees entwickeln kann.

Es ist ganz normal, wenn Ihr Sohn mit seiner Banknachbarin Glitzersticker tauschen möchte oder Ihre Tochter lieber zum Fußballtraining als in die Tanzschule geht. Ihr Kind soll spüren, dass sein Geschlecht keinen Einfluss darauf hat, wer es ist, wer es sein oder mit wem es befreundet sein möchte.

Wenn Sie möchten, können Sie auch eine gendersensible Sprache anwenden. Damit ist gemeint, dass Sie beim Sprechen bei Personenbezeichnungen nicht nur die männliche, sondern bewusst auch die weibliche Form benennen, so wie wir es in diesen Elternbriefen auch tun. Auf Kinder hat das einen enormen Effekt. Wissenschaftliche Studien mit Grundschulkindern belegen, dass gendersensible Sprache einen Einfluss auf die kindliche Wahrnehmung von Berufen hat. Sprache beeinflusst die Vorstellungswelt der Kinder. Sprechen Sie von „Anwälten“, stellen die Kinder sich Männer vor. Sprechen Sie von Erzieherinnen, stellen sie sich Frauen vor. Nutzen Sie in Ihrer Sprache männliche und weibliche Bezeichnungen, zum Beispiel Erzieherinnen und Erzieher, dann stellen Kinder sich beides vor. Auch die kurze Sprechpause vor der geschlechtsanzeigenden Endung im Wort, wie zum Beispiel bei Politiker*innen, schließt alle Geschlechter mit ein.

Wenn Sie Ihrem Kind das Thema nahebringen möchten, können Sie also aktiv die Vielfalt von Geschlecht in Ihrer Sprache sichtbar machen. Sie können beispielsweise erklären, dass es nicht nur Mädchen und Jungen gibt. Es gibt Kinder und Erwachsene, die beide Geschlechter haben oder äußerlich wie ein Junge oder Mädchen aussehen, sich aber innerlich ganz anders fühlen … und vieles mehr. Die Berücksichtigung von Geschlechtervielfalt in der Sprache schließt alle Personen mit ein, unabhängig von äußeren Geschlechtsmerkmalen sowie Geschlechtsempfinden. Hiermit bleiben Sie offen und tolerant für eine bunte und lebendige LGBTIQ-Gesellschaft.

Konkret steht der Begriff LGBTIQ für „lesbisch, schwul (Englisch gay), bisexuell, transgeschlechtlich, intergeschlechtlich und queer.

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