Suchtprävention in der Familie: Eltern als Vorbild
Zur Vorbildfunktion als Eltern gehören vor allem die alltäglichen Dinge, die wir tun, um uns zu erholen. Von denen wir glauben, dass sie uns guttun, und von denen wir uns eine Belohnung (zum Beispiel Entspannung, Freude, Lust) versprechen. Die Art, wie wir uns ernähren, wie viel Sport wir treiben, wie wir unser Smartphone nutzen, mit Zigaretten oder Alkohol umgehen, hat einen Einfluss auf die Einstellung und das Verhalten unserer Kinder.
Der größte Schutz, damit Ihr Kind keine Abhängigkeit entwickelt, ist die Vorbeugung und ein bewusster Umgang mit Suchtmitteln und Verhaltensweisen. Vorbild zu sein heißt aber nicht, dass Sie perfekt sein müssen. Es ist wichtig zu zeigen, wie man mit Problemen und Fehlern umgeht.
Für die nächsten Jahre der Pubertät gilt daher: Sprechen Sie regelmäßig mit Ihrem Kind. Interessieren Sie sich für seine Bedürfnisse, für sein Leben und seine Freund*innen, seine Einstellung zu Alkohol und Drogen, seine Interessen und Hobbys, für seine Lieblingsmusik und sein aktuelles Onlinespiel. Bleiben Sie im Kontakt – auch wenn es manchmal schwer erscheint. Zeigen Sie Ihrem Kind, dass Sie immer bereit sind zu reden, für es da sind und bei Bedarf gemeinsam nach einer Lösung suchen. Geben Sie Ihrem Kind einen Rahmen, in dem es sich orientieren und ausprobieren kann. Langfristig hilft das Ihrem Kind dabei, verantwortungsbewusst und in Maßen zu konsumieren.
Wenn Sie selbst das Gefühl oder die Vermutung haben, vielleicht von etwas abhängig zu sein, dann holen Sie sich Hilfe. So zeigen Sie Ihrem Kind, dass Sie Ihren eigenen Konsum kritisch hinterfragen und etwas dagegen tun. Es ist kein Zeichen von schwachem Willen oder Versagen, wenn Menschen eine Abhängigkeit entwickeln, sondern etwas, das jedem Menschen passieren kann.