Wie Sie den Schlaf ihres Babys unterstützen
Zunehmend verschiebt sich der Tagesschlaf des Säuglings zum Nachtschlaf. Aber auch nach dem dritten Monat wachen die meisten Säuglinge noch nachts auf. Sie können jedoch Ihr Kind darin unterstützen, einen stabilen Wach- und Schlafrhythmus zu finden.
Tipp 1: Je regelmäßiger der Tagesablauf von Mahlzeiten, Spazierengehen, Baden, Schmuse-, Spiel- und schließlich Schlafzeiten ist, desto leichter findet das Kind seinen Rhythmus. Das gilt besonders für das Einschlafen am Abend. Ein regelmäßiger Tagesablauf bedeutet aber nicht, dass Sie auf Dinge verzichten müssen, die Ihnen guttun oder die notwendig sind, wie etwa Besuche, Behördengänge oder auch Reisen.
Tipp 2: Damit das Einschlafen am Abend nicht zum Familiendrama wird, sind Rituale wichtig. Wenn sich die abendlichen Aktivitäten immer in der gleichen Reihenfolge abspielen, führen Sie das Kind zum Schlafen hin. Essen, Spielen, ein Schlaflied, gedämpftes Licht und eine leise, zärtliche Stimme – es gibt unzählige Möglichkeiten, mit denen Sie sich Ihre ganz persönliche Familientradition schaffen können. Läuft hingegen alles jeden Abend anders ab, kann das Baby keine Erwartung und keine Gewohnheiten entwickeln und weiß nicht, wann Schlafenszeit ist. Sie als Eltern müssen diese „Zeremonie“ auch nicht in der gleichen Weise gestalten. Das Baby ist in der Lage, sich auf das unterschiedliche Verhalten der Eltern oder anderer vertrauter Personen einzustellen, vorausgesetzt, es geschieht regelmäßig. Wenn beispielsweise Sie als Vater oder Co-Mutter das Kind öfter in der Woche zu Bett bringen, kann sich das Baby an Ihre Angebote gewöhnen. Ihre Partnerin gewinnt so die dringend notwendige Zeit der Entspannung.
Auch wir Erwachsene brauchen das Gefühl von Geborgenheit, damit wir uns entspannen und einschlafen können. Noch viel stärker sind Kinder darauf angewiesen. Daher gehören zu jedem Einschlafritual auch Zuwendung und Zärtlichkeit. Diese vermitteln dem Kind das sichere Gefühl, dass es sich dem Schlaf vertrauensvoll hingeben kann.
Tipp 3: Wichtig ist, dass Sie diese Einschlafhilfen durchhalten können. Wenn Sie zum Beispiel jeden Abend Ihr Kind mit dem Auto eine Runde um den Block fahren, kann das zwar hilfreich sein, aber es lässt sich nur schwer über mehrere Tage und Wochen durchhalten.
Tipp 4: Schreiben Sie auf, wann und wie viel Ihr Baby über den Tag verteilt und in der Nacht schläft. Wenn Ihr Kind nämlich am Tag viel und lange schläft, ist es natürlich in der Nacht nicht mehr so müde und wacht häufiger oder früher auf. Dann können Sie langsam die Schlafenszeiten Ihres Babys verändern und zum Beispiel tagsüber Aktivitäten einplanen, damit Ihr Baby nicht zu viel schläft.
Neben hilfreichen Tipps gibt es auch einige Dinge, die Sie auf keinen Fall tun sollten, wie etwa das Baby schreien lassen. Ihr Baby weint nie ohne Grund! Ihrem Kind Medikamente wie Beruhigungsmittel oder Ähnliches zu verabreichen, ist ebenfalls ein Tabu. Und auch wenn viele Babys nachts wegen Hunger aufwachen, sollten Sie ihm deshalb abends nicht eine besonders große und mit extra viel Milchpulver angereicherte Flasche geben. Wenn Sie Ihr Kind stillen, brauchen Sie auch nicht abends zuzufüttern. Denn sobald Sie dies tun, geht die Milchmenge bei der Mutter zurück. Die Muttermilch enthält jetzt aber immer noch alles, was das Baby braucht.
Auch die „Schreistunde“ am späten Nachmittag oder Abend wird, so hoffen wir für Sie, nun im dritten Monat langsam abnehmen. Wenn Ihr Kind zu früh geboren wurde, müssen Sie allerdings noch ein wenig Geduld haben. Bei einem Frühgeborenen beginnen in der ersten Lebensspanne die Entwicklungsprozesse meist nach dem errechneten und nicht nach seinem tatsächlichen Geburtstermin. Daher hat die Schreiphase später eingesetzt und hört auch später auf.