Alles zu seiner Zeit: Bewegung, Bauchlage, Drehung
Ihr Baby wird allmählich kräftiger und beweglicher. Beim Strampeln kann es vielleicht schon herumrollen, weil ihm zufällige Drehungen gelingen. Hoffentlich nicht ausgerechnet dann, wenn es auf dem Wickeltisch liegt und Sie sich gerade einen Augenblick abgewendet haben. Die Fortschritte eines Babys kommen immer unerwartet, und irgendwann kann es alles das „erste Mal“. Also behalten Sie Ihr Kind jetzt besonders gut im Auge, wenn es irgendwo ungesichert liegt, und bleiben Sie in schützender Griffnähe.
Jedes Kind entwickelt sich unterschiedlich schnell. Geben Sie Ihrem Kind Zeit und vertrauen Sie darauf, dass es Entwicklungsfortschritte von allein machen wird. Dazu braucht es keine Hilfe oder Anleitung. Sie müssen Ihr Baby nicht auf den Bauch legen, hinsetzen, ihm vorkrabbeln oder es an den Händen führen. Im Gegenteil – solche Arten von Training können die natürliche Bewegungsentwicklung des Babys stören. Was es braucht, ist ausreichend Zeit, seinen Körper kennenzulernen und auszuprobieren. Lassen Sie Ihr Kind daher nicht zu lange in der Babyschale oder Wippe sitzen, da es sich dort nicht frei bewegen kann.
Auf einer Decke kann Ihr Baby zuerst die Umgebung um sich herum beobachten. Es entdeckt seine Händchen, indem es sie erst zufällig betrachtet und später gezielt vor seine Augen bringt und mit dem Mund erkundet. Später kommt das Spiel mit den Füßchen dazu, wodurch das Baby wichtige Muskeln für gesundes Sitzen aufbaut.
Doch zuerst geht es um die Beweglichkeit der Nacken- und Schultermuskulatur. Diese ist wichtig, damit Ihr Baby seinen schweren Kopf besser halten und bewegen kann. Auch seine Finger werden immer geschickter. Schon bald kann Ihr Baby leichte und einfach zu greifende Gegenstände festhalten und später auch selbst ergreifen. Wenn ihm dabei mal etwas aus der Hand fällt, ist das gar nicht schlimm. Indem es hinterherschaut und öfter versucht, das begehrte Spielzeug wieder zu erreichen, übt es wichtige Fertigkeiten, die ihm später die Drehung in die Bauchlage ermöglichen.
Hat Ihr Baby es dann einmal geschafft, sein fallen gelassenes Spielzeug wieder zu erreichen, wird seine und sicher auch Ihre Freude riesig sein.
Mit jedem Tag entwickelt sich Ihr Baby weiter und lernt neue Dinge dazu. Aber in seinem eigenen Tempo. Haben Sie Geduld! Die lang ersehnten Meilensteine wie Drehen, Krabbeln, Sitzen und Laufen kommen von ganz allein.
Auch Kinder mit Behinderung haben ihren eigenen Rhythmus. Freuen Sie sich an den kleinen Entwicklungsschritten und nutzen Sie die Angebote der Frühförderstellen.
Wenn Sie sich Sorgen machen, dass sich Ihr Baby nicht altersentsprechend entwickelt, sprechen Sie mit Ihrer Kinderärztin oder Ihrem Kinderarzt darüber. Falls nötig, können Babys zum Beispiel mithilfe von Krankengymnastik in ihrer Entwicklung unterstützt werden.