Wickeln und Baden

Wickeln, Baden und Pflegen: Worauf es ankommt!

Ein großes Herz befindet sich im Meer

Wickeln

Windeln wechseln kann so viel mehr sein als bloße Körperpflege. Statt im Eiltempo die Sache hinter sich zu bringen, sollten Sie die Zeit nutzen, um mit Ihrem Kind zu sprechen: durch respektvolle Berührungen und eine angenehme Sprache. Erzählen Sie ihm einfach, was Sie gerade tun und als Nächstes machen möchten. Halten Sie Blickkontakt mit Ihrem Baby, und verzichten Sie lieber auf Mobiles über dem Wickeltisch, die das Kind ablenken. Viel schöner ist es doch, wenn Eltern und Baby in Kontakt sind.

Plastik-, Stoff- oder sogar ganz ohne Windel?

Ob Plastik- oder Stoffwindeln: Entscheiden Sie sich für das Produkt, mit dem Sie und Ihr Kind am besten klarkommen.
Einwegwindeln sind praktisch, bergen aber einige Nachteile: Sie sind teuer und verrotten nur sehr, sehr langsam, was ein echtes Umweltproblem darstellt. Alternativ gibt es auch Ökowindeln, die leichter abbaubar sind. Mittlerweile gibt es außerdem eine Vielzahl an Stoffwindeln, die einfach und praktisch in der Handhabung sind. Stoffwindeln helfen außerdem Müll zu vermeiden, verbrauchen allerdings beim Waschvorgang viel Energie und Wasser.
Eine echte Kostenersparnis ergibt sich, wenn Sie die Stoffwindeln für Geschwisterkinder weiterverwenden oder verkaufen, wenn sie nicht mehr gebraucht werden.

 

Kostenzuschuss

Die Stadt München gewährt einen Zuschuss für die Anschaffung oder die Mietkosten von wiederverwendbaren Windeln.

Gut zu wissen: Windelfrei

Einige Eltern verzichten von Anfang an komplett auf Windeln. Was? Wie soll das gehen? Nun, weltweit wachsen derzeit etwa 80 Prozent aller Kinder windelfrei auf. Das Baby wird mehrmals am Tag „abgehalten“, wie es in der Fachsprache heißt, und macht sein kleines oder großes Geschäft in ein Töpfchen oder eine Schüssel. Die Beratungsstelle für natürliche Geburt und Elternsein e.V. in München bietet immer wieder Vorträge zu diesem Thema an sowie einen „Windelfrei-Treff“.

Cremes, Feuchttücher und Co: Was Sie wirklich brauchen

Beim Windelwechseln und Baden gilt: Weniger ist mehr. In Drogerien stehen die Regale voll mit Feuchttüchern und Badezusätzen. Das Beste für einen zarten Babypo bleibt aber nach wie vor ein frischer Waschlappen mit lauwarmem Wasser. Auf Babypuder sollten Sie komplett verzichten, da hier die Gefahr besteht, dass sich die kleinen Partikel in der Lunge des Kindes festsetzen und Schäden anrichten.

Wenn der Po wund ist, haben einige Tropfen Muttermilch heilende Wirkung. Das gilt auch für andere Hautirritationen, Pusteln und Ähnliches. Sie als Eltern sollten Parfum und stark duftende Hygieneartikel besser nicht benutzen. Sie überdecken den natürlichen und individuellen Geruch Ihrer Haut und können im schlimmsten Fall sogar Allergien beim Kind auslösen.

Ob Sie Ihr Baby auf dem Boden, dem Bett oder einem Wickeltisch wickeln, ist völlig egal. Achten Sie nur darauf, dass Sie die wichtigsten Dinge (wie wasserdichte Unterlage, Windel, Waschlappen und Wechselwäsche) griffbereit haben. Da es beim Wickeln den Babys oft zu kalt wird, können Sie zum Beispiel eine Wärmequelle, am besten einen Infrarotstrahler, über dem Wickelplatz anbringen oder es im geheizten

Gut zu wissen

Lassen Sie Ihr Kind, wenn es auf dem Wickeltisch liegt, nie allein, etwa weil es an der Tür klingelt oder Ihr Smartphone vibriert! Der Zeitpunkt, an dem es sich durch heftiges Strampeln an den Rand bewegen kann und hinunterfällt, kommt immer unerwartet!

Baden: Wohltuendes Wasser

Die meisten Babys fühlen sich im Wasser wohl, das ist schließlich das Element, in dem sie neun Monate aufgewachsen sind. Baden kann das Baby nach Abfall des Nabels so oft, wie Sie ihm dieses Vergnügen bereiten wollen. Nur wegen der Hygiene und Sauberkeit muss es aber nicht sein. Wenn Sie also im Stress sind, lassen Sie das Bad ruhig ausfallen. Hungrige oder müde Kinder baden meist nicht gerne. Nach dem Trinken sollten Sie etwa eine halbe Stunde mit dem Baden warten.

Achten Sie beim Baden auf eine angenehm warme Wassertemperatur von etwa 36 bis 37 Grad Celsius. Das Zimmer sollte ebenfalls warm sein (mindestens 23 Grad Celsius).

Der Körper des Babys muss sich in den ersten Wochen langsam den Temperaturen der Außenwelt anpassen. Es sollte nicht auskühlen, aber auch nicht so warm eingepackt werden, dass es mit hochrotem Kopf schwitzt. Bei kalten Temperaturen draußen sollte der Kopf des Kindes durch ein Mützchen geschützt werden, da dieser am meisten Wärme verliert.

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