Gemeinsam einen Rhythmus finden
In den ersten Lebenswochen gilt es herauszufinden, was Ihr Kind wann genau braucht. Und das geht am besten, wenn Sie sich nichts anderes vornehmen. Jetzt geht es nur um Sie und Ihr Baby. Ob die Wohnung aufgeräumt ist oder nicht: Egal! Es stapelt sich das dreckige Geschirr in der Küche: Egal! Sie verbringen den Tag im Pyjama: Egal! Lassen Sie sich nicht von Ihren eigenen Ansprüchen stressen. Empfangen Sie nur so viel Besuch, wie Ihnen guttut. Am besten lassen Sie sich gleich eine warme Mahlzeit mitbringen anstatt des fünften Kuscheltiers fürs Baby.
Ihr Leben wird gründlich durcheinandergewirbelt, am Tag genauso wie in der Nacht. Das Baby bestimmt mit Wachen, Schlafen, Schreien, Trinken, Wickeln, Baden, Schmusen Ihren Tagesablauf. Vertrauen Sie Ihrem Baby. Es weiß, wann es was benötigt – ohne Waage, ohne Uhr, ohne Tabellen. „Bedürfnisorientiert“ nennen das die Expert*innen. Denn jedes Kind ist anders und einzigartig. Manche lassen sich in den ersten Wochen kaum ablegen und wollen ständig trinken. Andere schlafen viel. Manche schreien ausgiebig und lassen sich nur durch Tragen wieder beruhigen. All diese Verhaltensweisen von Neugeborenen sind normal! Um Ihr Baby zu verstehen, brauchen Sie gerade in den ersten Wochen viel Geduld, aber eines brauchen Sie nicht zu haben: Angst, Ihr Kind zu verwöhnen.
Vieles dreht sich um das Baby, aber auch Sie als Eltern haben Bedürfnisse, die im Alltag aus Füttern, Trösten, Wickeln manchmal zu kurz kommen. Daher ist es menschlich und normal, dass sich Mütter und Väter gelegentlich überfordert, übermüdet und vielleicht auch unsicher fühlen.
Unterstützen Sie sich gegenseitig oder lassen Sie sich, besonders wenn Sie alleinerziehend sind, von Familie oder Freund*innen helfen. Wenn es Ihnen gut geht, dann geht es auch Ihrem Kind gut.