Die Warum-Phase

Sie müssen nicht auf alle Fragen Ihres Kindes eine Antwort parat haben. Was Sie stattdessen tun können und wie Sie mit Ihrem Kind auch über Themen wie Leben und Tod sprechen.

Text: "Wieso, weshalb, warum?"

Wieso, weshalb, warum? Wer nicht fragt, bleibt dumm

Ihr Kind beginnt nun verstärkt Fragen zu stellen, und das ist ein wichtiger Entwicklungsabschnitt. Denn wer Fragen stellen kann, beginnt auch Zusammenhänge zu begreifen. Kinder wollen nun wissen, was hinter den Dingen steckt: Warum regnet es? Wieso ist die Banane gelb? Was ist ein…? Die kleinen, unermüdlichen Fragesteller*innen verfolgen noch ein anderes Ziel: Sie wollen ihren Eltern, ihren Bezugspersonen ihre Gedankenwelt mitteilen. Kinder möchten spüren, dass sie als Gesprächspartner*in ernst genommen werden. Einfache Antworten sind nicht nur erlaubt, sie sind sinnvoller als komplizierte Erklärungen. „Der Strom kommt aus der Steckdose“ oder „Das Baby wächst im Bauch der Mama“, reicht einem Kind in diesem Alter oft als Antwort schon aus. Sie müssen also nicht sofort Wikipedia-Wissen wiedergeben können. Es kann sehr spannend sein, gemeinsam mit Ihrem Kind nach Antworten auf seine Frage zu suchen. Oder Sie stellen eine Gegenfrage: „Was meinst denn du?“ Das bietet sich an, wenn Ihr Kind etwas wissen möchte, auf das es keine eindeutige Antwort gibt oder Sie die Wahrheit lieber (noch) nicht sagen möchten. Zum Beispiel: Gibt es einen Weihnachtsmann? Gibt es einen Himmel? Manchmal können die Antworten der Kinder ganz schön verblüffend sein!

Es erfordert sehr viel Geduld, immer eine Antwort bereitzuhaben, besonders wenn das Kind immer wieder die gleiche Frage stellt. Wenn sich das Frage- und Antwortspiel für Ihre Nerven zu lange im Kreis dreht, dann können Sie natürlich auch mal auf einer Erholungspause bestehen. Ignorieren sollten Sie die Fragen Ihres Kindes aber nicht. Anstatt auf Durchzug zu schalten, sagen Sie lieber: „Ich habe dich gehört, aber ich kann dir jetzt darauf keine Antwort geben.“

Gut zu wissen: Wie erkläre ich Kindern den Tod?

Kinder fragen in diesem Alter auch unbefangen und ohne Angst nach dem Tod. Vielleicht erlebt Ihr Kind mit, dass ein Großeltern- oder Urgroßelternteil oder ein Haustier gestorben ist. Oder es entdeckt eine tote Fliege auf dem Fußboden. Was immer Sie an Erklärungen finden, um Ihrem Kind begreiflich zu machen, was da geschehen ist und wo der Opa oder die Oma jetzt ist – erzählen Sie ihm nicht, dass tote Tiere „schlafen“ oder ein Mensch „von uns gegangen ist“ oder uns „verlassen hat“. Für Ihr Kind wäre das verwirrend. Denn wenn jemand schläft, kann man ihn aufwecken. Wer weggegangen ist, kann wiederkommen. Das Ende des Lebens ist für ein noch nicht einmal dreijähriges Kind schwer zu begreifen. Es kann sich noch nicht vorstellen, dass etwas endgültig ist und nicht wieder rückgängig gemacht werden kann. Klammern Sie das Thema Tod aber auch nicht aus, sondern geben Sie ehrliche Antworten. „Opa ist gestorben, weil er schon sehr alt und krank war.“ Mehr zum Thema Tod und Trauer finden Sie auch in unserer Broschüre:

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