Neues Spiel – so tun, als ob

Rollen- und Fantasiespiele sind eine gute Möglichkeit die Welt zu verstehen, aber noch können sich Kinder in diesem Alter nicht all zu lang auf ein Spiel konzentrieren.

Kind reitet auf dem Rücken des Vaters

Neues Spiel – so tun, als ob

Je näher der dritte Geburtstag rückt, desto mehr spielt Ihr Kind nun Symbolspiele, auch Als-ob-Spiele genannt. Ihr Kind tut zum Beispiel so, als ob es essen oder schlafen würde. Anfangs ahmt es dabei sich selbst nach, mit der Zeit auch die Erwachsenen. Dann telefoniert es mit einem Bauklotz oder kocht Suppe in einem Becher mit Murmeln. Schließlich verwandelt es Dinge. Da wird aus Kissen ein Auto, aus der Puppe die Mama. Und es kann auch Dinge herbeizaubern. Es tut, als ob es eine Tasse in der Hand hätte oder fährt im Spiel zur Oma. Immer häufiger schlüpft Ihr Kind nun auch in andere Rollen: Mal ist es Verkäufer*in im Supermarkt, dann wieder Tierärztin oder Tierarzt, die*der dem Plüschhund eine Spritze verpasst. Es spielt Szenen aus seinem Alltag nach und setzt sich so mit der Welt der Erwachsenen auseinander.

Spielen fordert Ihr Kind in seiner ganzen Persönlichkeit und unterstützt seine Entwicklung: körperlich, geistig und sprachlich. Das Spielen ermöglicht Kindern, ihre Welt so zu gestalten, wie sie es möchten. In dieser Welt sind die Kinder die Bestimmer. Sie stellen eigene Regeln auf oder erfinden sie neu. Ihr Kind weiß dabei genau, dass es nur so „tut, als ob“. Spielen bedeutet immer auch Lernen und ist eine anspruchsvolle Aufgabe, die es verdient, ernst genommen zu werden!

Spiele helfen Kindern, die eigenen Fähigkeiten auszuprobieren und weiterzuentwickeln. Ein Kind, das spielt und seine Fantasie nach Herzenslust ausleben darf, ist ausgeglichener und kann Gefühle und Stimmungen ausleben, die es noch nicht (mit Worten) erklären kann. Es findet dadurch immer wieder sein seelisches Gleichgewicht und lernt so, mit den eigenen Gefühlen umzugehen.

Spielen ist anstrengend: Obwohl Spielen jetzt die Hauptbeschäftigung ist, sind Kleinkinder erst nach und nach in der Lage, längere Spielphasen durchzuhalten. Eine Viertelstunde am Stück ist da schon lang. Erholungspausen und die Möglichkeit, sich in einer Ecke allein zurückzuziehen, gehören zum Spielen dazu. Der Wechsel von ruhigen und wilden Spielen, von anspruchsvollen und einfachen Aufgaben hilft Ihrem Kind, seine Kräfte einzuteilen und Neues zu verarbeiten. Und auch Ihr Kind ist nicht jeden Tag gleich: An manchen Tagen spielt es gerne mit anderen Kindern, an anderen Tagen mag es sich lieber allein beschäftigen. Beobachten Sie Ihr Kind oder fragen Sie nach und unterstützen Sie es bei seinen Erkundungen und Interessen.

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