Familienplanung

Mit Geschwistern aufzuwachsen ist schön. Was Sie bei der Familienplanung bedenken sollten und warum Sie sich dennoch nicht unter Druck setzten sollten.

Familienplanung: Zeit fürs zweite Kind?

Vielleicht stecken Sie mitten in Überlegungen, ob jetzt der günstige Zeitpunkt für Familienzuwachs ist. Ihr Kind ist doch so gern mit anderen Kindern zusammen. Der Altersabstand wäre nicht so groß, die Geschwister könnten bald miteinander spielen, und die Babysachen sind auch schon alle vorhanden. Zwei Kinder in einem kurzen Abstand zu bekommen, stellt Eltern vor große Herausforderungen. Denn nicht nur zwei Windelkinder zu haben, kann sehr anstrengend sein, sondern auch, den Bedürfnissen von zwei kleinen Kindern immer gerecht zu werden. Zwei Kinder zu füttern, zu trösten, ins Bett zu bringen, nachts zu versorgen erfordert viel Kraft und Ausdauer. Das wissen Mehrlingseltern nur zu gut. Machen Sie sich daher keinen Druck, jetzt möglichst schnell „nachzulegen“, und entscheiden Sie sich für das, was für Ihre jetzige Lebenssituation am besten ist. Ihre Kinder werden auch miteinander spielen, wenn der Altersunterschied mehr als zwei Jahre beträgt. Und je älter Ihr erstes Kind ist, desto mehr Rücksicht kann es auf ein Baby nehmen. Nicht zu vergessen: Ihr Kind wird auch glücklich aufwachsen, wenn es Einzelkind bleibt. Machen Sie sich daher kein schlechtes Gewissen, wenn Sie kein weiteres Kind haben möchten oder können.

Wenn Sie Eltern eines Kindes mit einer Behinderung oder chronischen Erkrankung sind, bestehen bei Ihnen vielleicht Fragen und Unsicherheiten zur weiteren Familienplanung.

Neben dem ärztlichen Rat können Sie sich zu diesem Thema beraten lassen, zum Beispiel in der Beratungsstelle für Natürliche Geburt und Elternsein:

Gut zu wissen: Das „große“ Kind vorbereiten

Ein neues Familienmitglied bedeutet auch für Ihr Kind eine große Umstellung. Es wird sich künftig die Aufmerksamkeit seiner Eltern mit einem Baby teilen. Dieser Wechsel ist nicht immer leicht zu verarbeiten. Daher sollten Sie für Ihr Kind unmittelbar vor oder nach der Geburt Ihres zweiten Kindes nicht noch zusätzliche Veränderungen einplanen, wie zum Beispiel das Abstillen, ein neues Bettchen oder eine Krippeneingewöhnung. Vor der Geburt des Geschwisterchens können Sie damit beginnen, die Selbstständigkeit Ihres „großen“ Kindes zu unterstützen. Trauen Sie ihm ruhig zu, dass es sich selbst seine Jacke anzieht und sich fünf Minuten allein beschäftigt. Wenn Sie merken, dass es weiterhin Ihre Hilfe möchte und einfordert, dann helfen Sie auch. Oft geht es in diesen Fällen nämlich gar nicht darum, dass Ihr Kind bestimmte Dinge noch nicht selbst schafft, sondern dass es Ihre Fürsorge und Aufmerksamkeit beim Anziehen, Händewaschen oder Ähnlichem möchte.

Vielleicht haben Sie längst Tatsachen geschaffen – geplant oder ungeplant – und das neue Baby ist schon unterwegs. Das erste Kind sollte auf die Ankunft des Geschwisters vorbereitet werden. Beginnen Sie damit jedoch nicht gleich in den ersten Monaten der Schwangerschaft. Neun Monate in die Zukunft zu denken ist unmöglich für ein so kleines Kind. Erst wenn der Bauch rund wird, können Sie ihm erzählen, dass darin ein Baby wächst. Jetzt muss es deshalb etwas vorsichtig sein und kann sich nicht mehr wild auf Ihren Bauch werfen. Es kann auch mit seinen Händen spüren, wie sein Geschwisterchen im Bauch der Mama strampelt.

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