Hörspiel, Smartphone und Fernsehen: Der richtige Umgang mit Medien
Sie als Eltern sind für die ganz Kleinen das große Vorbild. Wenn Sie also telefonieren, fernsehen oder sich mit Tablet, Smartphone oder Computer beschäftigen, wird Ihr Kind dies auch tun wollen. Diese Medien gehören zu unserem Alltag dazu. Ihr Kind wird ganz selbstverständlich damit aufwachsen. Sie müssen Smartphone und Co. daher nicht „verteufeln“, sondern sich bewusst machen, wie und wann Sie diese nutzen.
Für Kinder unter drei Jahren sind digitale Medien und Fernsehen nicht zu empfehlen. In diesem Alter nehmen Kinder Bilder noch völlig anders wahr. Auf dem Bildschirm verschwindet alles in Bruchteilen von Sekunden oder verändert sich: Was klein war, wird plötzlich groß oder umgekehrt. Die Kinder können noch nicht verstehen und verarbeiten, was sich da abspielt. Apps, Spiele, Filme und Ähnliches haben keinen Mehrwert für sie, auch wenn sie fasziniert davon sind. Kinder in diesem Alter werden vielmehr verwirrt durch eine Fülle von Eindrücken und Reizen, die an ihnen vorbeirasen. Denn um zu begreifen, was sie sehen, müssen sie die Dinge anfassen, festhalten, hin und her wenden und mit allen Sinnen erforschen können. Sie erfahren ihre Umwelt durch Ausprobieren, Anfassen, Tasten, Nachahmen oder auch, indem sie Dinge in den Mund nehmen.
Lassen Sie Ihr Kind nie allein vor den digitalen Geräten und achten Sie darauf, dass das Handy nicht zur Ablenkung in jeder schwierigen Situation genutzt wird.
Schnell ein Video auf dem Smartphone abzuspielen, wenn sich Ihr Kind nicht wickeln oder füttern lassen möchte, ist zwar sehr verlockend, aber nicht zu empfehlen. Wenn sich Kinder in solchen Momenten nicht mehr spüren, sondern nur abgelenkt werden, erfahren sie nicht, wie es sich anfühlt, satt zu werden oder eine trockene Windel zu haben. Doch genau diese Erfahrungen sind wichtig. Wenn Ihr Kind das Wickeln nicht mag, dann sprechen Sie mit ihm darüber: „Ja, ich weiß, dass du jetzt nicht gewickelt werden möchtest, aber du brauchst eine trockene Windel.“ Es ist okay, wenn Wickeln nicht zu seiner Lieblingsbeschäftigung wird. Auch mit dieser Unzufriedenheit muss Ihr Kind lernen umzugehen. Das kann es aber nicht, wenn es gar nicht mitbekommt, dass es gerade gewickelt wird, sondern nur auf bunte Bilder auf einem Smartphone-Bildschirm schaut.