Kinder stärken – sexualisierter Gewalt vorbeugen
Die kindliche Sexualität, angefangen bei „Doktorspielen“ oder auch kindlicher Selbstberührung, hat nichts mit der Sexualität von Erwachsenen zu tun. Kinder müssen daher besonders geschützt werden, denn sexuelle Übergriffe von Erwachsenen auf Kinder sind leider keine Seltenheit. Studien gehen davon aus, dass etwa zehn Prozent aller Kinder und Jugendlichen in Deutschland Opfer von sexueller Misshandlung sind und sexualisierte Gewalt erlebt haben. Die Dunkelziffer ist um einiges höher.
Ein Missbrauch liegt dann vor, wenn ein Erwachsener durch die Berührung, die Beobachtung oder allein die Anwesenheit eines Kindes sexuelle Befriedigung erfährt. Sexuelle Gewalt oder Missbrauch ist eine Straftat, kann sich aber auch in einer Grauzone abspielen, die nicht leicht zu erkennen ist.
Wenn Missbrauch stattfindet, dann passiert er vorwiegend durch Personen aus dem Familien- oder Bekanntenkreis. Aber auch in vertrauten Umgebungen wie dem Sportverein oder dem Kindergarten kommen Übergriffe vor. Gerade der Umstand, dass oft eine vertraute Person die sexualisierte Gewalt ausübt, macht es Kindern besonders schwer, sich zu wehren oder jemandem davon zu erzählen.
Die Tatsache, dass das Geschehen als gemeinsames Geheimnis gehütet werden soll, erschwert es den Kindern, darüber zu reden. Dem Kind wird mit schlimmen Konsequenzen gedroht, sollte es anderen davon erzählen. Gerade wenn das Kind keinen gesunden Umgang mit seinem Schamgefühl gelernt hat und keine Möglichkeit kennt, sich auszudrücken und mitzuteilen, ist die Gefahr groß, dass es sich niemandem anvertraut.