Schulabschluss - Erstmal chillen?

Nach dem Schulabschluss wünschen sich viele junge Menschen eine Auszeit. Manche Eltern machen sich Sorgen, dass aus dem Chillmodus ein Dauerzustand wird.

Mädchen liegt mit Smartphone in der Hand auf dem Sofa. Draußen ist schönes Wetter.

Erst mal chillen? Was kommt nach dem Schulabschluss?

Das Alter ist nur eine Zahl auf dem Personalausweis, aber vielleicht fühlt sich Ihr Kind noch gar nicht erwachsen und weiß noch nicht so recht, was es eigentlich vom Leben will. Die Schule ist vorbei, aber was kommt jetzt? Ausbildung, Studium, Ausland, Freiwilliges Soziales Jahr, jobben oder einfach erst mal chillen? Die Anzahl der Möglichkeiten scheint endlos – und genau das kann für junge Menschen in der Entscheidungsfindung problematisch werden. Aus diesem Grund entscheiden sich manche erst einmal für eine Pause nach dem Schulstress ohne ein bestimmtes Ziel.

Doch was passiert, wenn das Chillen nicht nur ein paar Wochen, sondern mehrere Monate dauert oder vielleicht mehr als ein Jahr? Viele Eltern machen sich verständlicherweise Sorgen, dass ihr Kind aus seiner Orientierungslosigkeit nicht mehr herauskommt und nur noch zu Hause rumhängt.

Um den Druck etwas herauszunehmen, könnten Sie sich gemeinsam auf einen Zeitraum einigen, in dem sich Ihr volljähriges Kind vom Schulstress erholen, neue Erfahrungen sammeln und im besten Fall eine berufliche Perspektive entwickeln kann. Das ist natürlich nur möglich, wenn Sie bereit und in der Lage sind, es in dieser Zeit finanziell zu unterstützen.

Bedenken Sie und Ihr erwachsenes Kind, dass Leistungen wie das Kindergeld und Unterhaltsansprüche unter Umständen wegfallen können.

Jugendliche mit Behinderung benötigen oft noch etwas mehr Zeit für ihre Reifung. Lassen Sie sich gemeinsam über die Möglichkeiten für die Zukunft Ihres erwachsenen Kindes beraten, zum Beispiel bei der Angehörigenberatung der Lebenshilfe:

Nehmen Sie sich gemeinsam Zeit für ein Gespräch über Ihre Vereinbarungen, die Sie vielleicht sogar schriftlich festhalten können.

Wichtig ist dabei, Bewerbungs- und Einschreibefristen für Ausbildung oder Studium im Blick zu haben.

Wenn Ihr Teenager sich noch für kein Studienfach oder keinen Ausbildungsberuf entscheiden kann oder möchte, besteht die Möglichkeit, erst einmal zu jobben oder Praktika zu machen. Je mehr junge Menschen ausprobieren und mit anderen Menschen in Kontakt kommen, desto klarer wird ihnen, was sie machen möchten oder auch, welcher Beruf nicht für sie infrage kommt. Denn: Alles ist besser, als nichts zu tun. Eine Idee für die Zukunft entsteht eher selten auf der Couch.

Und egal, welchen Weg Ihr Kind auch einschlagen wird: Machen Sie ihm bewusst, dass es immer noch abbiegen, umkehren oder komplett die Richtung ändern kann.

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