Alleine machen: Trauen Sie Ihrem Kind etwas zu
Wenn Sie Ihr Kind morgens in die Schule verabschieden, taucht es in seine ganz eigene Lebenswelt ab. Und das ist wichtig für die Weiterentwicklung seiner Selbstständigkeit. Zwar braucht es nach wie vor Ihre Unterstützung, aber viele Dinge kann und sollte es von nun an alleine tun oder zumindest mitbestimmen dürfen. Das fängt morgens damit an, dass es sich das T-Shirt selbst aussuchen darf, sich darum kümmert, ob das Federmäppchen wieder im Schulranzen ist, und zum Beispiel auch alleine zur Schule geht (siehe Elternbrief 31). Sie können zwar Hilfe anbieten, aber schön wäre es, wenn Ihr Kind sich zunehmend eigenständig um Schulsachen und Ähnliches kümmert. Das bedeutet für Sie als Eltern auch, Ihr Kind ein Stück weit loszulassen. Das ist nicht immer ganz einfach, schließlich möchten Sie es weiterhin behüten und beschützen. Und natürlich klappt es manchmal mit der Selbstständigkeit nicht auf Anhieb. Da wird etwas vergessen oder es geht etwas schief. Seien Sie verständnisvoll, aber nehmen Sie Ihrem Kind nicht sofort alle Aufgaben wieder ab, die es allein erledigen könnte. Denn nur durch Fehler lernen wir, Dinge besser zu machen.
Inwieweit ein Kind Hilfe und Unterstützung benötigt, kann ganz unterschiedlich sein. Während manche in diesem Alter am liebsten alles alleine machen wollen, brauchen andere gerade jetzt in der „Wackelzahnpubertät“ die Sicherheit, dass ihre Eltern für sie da sind. Und manchmal ändern sich die Bedürfnisse Ihres Kindes auch innerhalb weniger Tage oder Stunden. Während es bis vor Kurzem vielleicht nicht ohne Sie zur Schule gehen mochte, kann es vielleicht schon morgen genau das wollen und einfordern. Versuchen Sie als Eltern, flexibel darauf zu reagieren. Seien Sie da, wenn Ihr Kind Sie braucht, und lassen Sie es los, wenn es Dinge alleine schaffen möchte.