Hausaufgaben: Das Homeoffice der Kids
War Ihr Kind auch so stolz, als es die ersten Hausaufgaben bekommen hat? Denn die gehören zur Schule einfach dazu. Mit einer Ausnahme: In Ganztagsschulen oder -klassen gibt es meistens keine Hausaufgaben.
Wenn Ihr Kind einen Hort, eine Nachmittagsbetreuung oder eine Tagesheimschule besucht, dann wird es seine Hausaufgaben in der Regel dort erledigen. In den Betreuungseinrichtungen wird dafür extra Zeit eingeplant, genauso wie fürs Spielen oder andere Aktivitäten.
Sollte Ihr Kind direkt nach der Schule nach Hause kommen, können Sie ebenso mit ihm eine „Hausaufgabenzeit“ vereinbaren. Lassen Sie es am besten ausprobieren, wann die beste Zeit für die Hausaufgaben ist. Ihr Kind muss ja erst einen ganz neuen Rhythmus finden: „Wann lerne ich am besten, wann spiele ich am liebsten, wann haben meine Freund*innen frei?“ Für Eltern gilt es, dabei ein Gleichgewicht zu finden: Ihr Kind soll auf der einen Seite selbstständig an die Hausaufgaben denken und sie erledigen, auf der anderen können und sollten Sie es natürlich auch dabei unterstützen. Doch wie viel Hilfe sollten Eltern bei den Hausaufgaben geben? Die Antwort ist einfach: So wenig wie möglich! Denn die Lehrkraft möchte nicht sehen, wie schön Sie rechnen oder ausmalen können, sondern was Ihr Kind kann. Ob Sie die Hausaufgaben Ihres Kindes korrigieren sollten, erfragen Sie am besten bei der Lehrkraft. Selbstverständlich dürfen Sie Ihrem Kind antworten, wenn es Sie etwas fragt. Aber muss die Antwort gleich die Lösung beinhalten? Eine Gegenfrage hilft ihm vielleicht selbst auf die Sprünge.
Es gibt einen großen Unterschied zwischen Kontrolle und Anteilnahme. Kontrolle bremst, Anteilnahme ermutigt. Wenn ein Kind hört: „Es interessiert mich, darf ich mal sehen, was du gemacht hast?“, wird es die Hausaufgaben gerne zeigen. Angemessenes Lob spornt mehr an als Tadel. Stellen Sie das heraus, was es besonders gut gemacht hat.
Während manche Kinder es überhaupt nicht leiden können, wenn ihnen ständig jemand über die Schultern schaut, arbeiten andere Kinder am liebsten, wenn ein Elternteil neben ihnen sitzt. Diese Zuwendung gibt ihnen Sicherheit. Aber Kinder sollten es nach und nach schaffen, auch ohne diese Rückendeckung zu arbeiten. Gewöhnen Sie Ihr Kind in diesem Fall langsam an einen räumlichen Abstand, bis es die Hausaufgaben selbstständig macht und nur dann auf Sie zukommt, wenn es wirklich etwas nicht versteht. Wenn es die Hausaufgaben schon im Hort erledigt hat, dann können Sie diese am Abend gemeinsam anschauen. Damit zeigen Sie Ihrem Kind Ihr Interesse an seinem Alltag und bleiben auf dem Laufenden. Oft bekommen Erstklässler*innen auch Lesehausaufgaben. Lassen Sie sich diese am besten am Nachmittag oder Abend von Ihrem Kind vorlesen.