Nur noch schnell die Welt retten

Viele Jugendliche engagieren sich politisch oder setzen sich für Klimaschutz ein. Diese Selbstwirksamkeit ist für ihre Entwicklung wichtig.

Superheld fliegt durch die Luft

Nur noch schnell die Welt retten: Wenn Jugendliche sich engagieren

Ob Klimakrise, Umweltverschmutzung, Religion oder soziale Ungerechtigkeit: Viele Jugendliche möchten sich engagieren und ihre Zukunft mitgestalten. Manche gehen auf die Straße und protestieren, andere organisieren Aktionsgruppen an ihren Schulen, wieder andere diskutieren mit ihren Freund*innen zu Hause. Politische Themen und Gruppierungen tragen ihren Teil zur Identitätsfindung bei Jugendlichen bei. Für was stehe ich? In welcher Welt möchte ich leben?

Wenn junge Menschen aktiv werden, können sie durch ihr eigenes Handeln etwas bewegen. Diese Selbstwirksamkeit ist für ihre Entwicklung wichtig. Statt sich zu sagen: „Ich kann doch eh nichts ändern“, tun die Jugendlichen etwas, und das vermittelt in der Regel ein gutes Gefühl.

Jugendliche haben verschiedene Möglichkeiten, aktiv zu werden und soziales Engagement zu zeigen. Es gibt viele soziale Projekte in der Stadt – von und für Münchner Jugendliche.

Neben Fridays for Future haben auch Naturschutzverbände (Bund Naturschutz und Landesbund für Vogelschutz) eigene Jugendgruppen, die sich mit Umweltschutz beschäftigen. Greenpeace schafft mit seinen „Greenteams“ eigenständige Aktionen für Kinder und Jugendliche.

Angebote zum Thema Umweltschutz gibt es bei den Jugendverbänden, dem Alpenverein und in Nachhaltigkeitsprojekten in den Schulen. Natürlich dienen hier die Umweltaktivitäten nur als ein Beispiel für ein gesellschaftspolitisches, soziales Engagement. Sportvereine, Kirchengemeinden, die Freiwillige Feuerwehr und die Wasserwacht bieten weitere Möglichkeiten, sich zu engagieren.

Gut zu wissen: Aktiv sein und mitreden

Jugendliche haben die Möglichkeit, ihre Interessen, Themen und Probleme im Kinder- und Jugendrathaus zu äußern.

Das Kinder- und Jugendforum in München bietet die Möglichkeit, die eigene Stadt mitzugestalten und zu verändern. Es findet zweimal im Jahr statt.

Die Aktion! – Jugendbeteiligung München richtet den Fokus sowohl auf Initiativen und Gruppen von Jugendlichen, die jugendpolitisch aktiv sind, als auch auf diejenigen, die im Bereich der politischen Jugendbildung aktiv werden wollen.

Jugendliche können sich auch in der Schüler*innenvertretung einsetzen.

Gut zu wissen: Nachhaltigkeit im Familienalltag

Viele junge Menschen sind besorgt darüber, dass der Klimawandel ihre Zukunft bedroht. Expert*innen sprechen von einer „Klima-Angst“. Jugendliche hinterfragen daher zu Recht die Gewohnheiten ihrer Eltern und anderer Erwachsener. Warum esst ihr noch Fleisch? Warum fliegt ihr in den Urlaub? Solche Fragen können Anstöße für wichtige Gespräche in der Familie geben. Sie können miteinander überlegen, wie Sie gemeinsam nachhaltiger als Familie zusammenleben können. Vielleicht führen Sie vegetarische Tage ein, lassen das Auto öfter stehen, kaufen weniger Artikel in Plastikverpackungen oder mehr Secondhandkleidung. Sich umweltgerechter zu verhalten, bedeutet für uns alle, manche Gewohnheit zu überprüfen und, wenn möglich, zu ändern.

Eine Frage der Haltung: Vegetarische und vegane Ernährung

Jugendliche entscheiden sich immer häufiger für eine vegetarische oder auch vegane Ernährung. Steht der Entschluss Ihres Kindes fest, auf Fleisch oder sogar auf alle tierischen Produkte zu verzichten, ist es wichtig, Ihr Kind bei der Umsetzung zu begleiten und zu unterstützen. Um Mangelerscheinungen durch fehlende Vitamine und Nährstoffe zu vermeiden, sollten Teenager*innen genau wissen, was bei einer vegetarischen beziehungsweise veganen Ernährung täglich auf dem Speiseplan stehen muss. Damit sich die Mahlzeiten gut in den Familienalltag einfügen lassen, muss der Einkauf daher gut geplant sein. Am besten, Sie beziehen Ihr Kind von Anfang an mit in die Planung und Zubereitung der Mahlzeiten ein. So lernt Ihr Kind nicht nur die wichtigsten Lebensmittel kennen, sondern wird gleichzeitig von Ihnen in die Fähigkeiten des Kochens eingeführt. Zusätzlich haben Sie eine besondere Möglichkeit geschaffen: die gemeinsame Zeit mit Ihrem Kind!

Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) empfiehlt eine vegane Ernährung für Kinder und Jugendliche bislang nicht. Für Jugendliche, die untergewichtig sind oder an einer Essstörung leiden, ist eine vegane Ernährung nicht geeignet.

Wichtig ist, regelmäßig die bedeutsamsten Nährstoffe überprüfen zu lassen. Vitamin B12 gilt als das kritischste Vitamin, welches wichtige Funktionen für das zentrale Nervensystem übernimmt. Vitamin B12 kommt in pflanzlichen Lebensmitteln nicht vor und muss daher gezielt über Nahrungsergänzungsmittel oder mit B12-angereicherter Zahnpasta zugeführt werden. Informieren Sie sich hierzu am besten in Ihrer Kinder- und Jugendarzt- oder Ihrer Hausarztpraxis.

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