Cybermobbing: Anfeindungen im Netz
In Brief 32 haben wir bereits über das Thema Mobbing gesprochen und erklärt, dass es sich hierbei nicht um einen einfachen Streit handelt, sondern um körperliche oder auch seelische Angriffe und Anfeindungen. Sie finden nicht nur einmal statt, sondern regelmäßig und über einen längeren Zeitraum.
Gerade in der 5. Klasse, wenn sich die Klassen neu zusammensetzen und sich das Gemeinschaftsgefühl erst entwickeln muss, kommt es häufiger zu Mobbing. Und je älter die Kinder werden, desto öfter verlagert sich Mobbing in die digitale Welt. In diesem Zusammenhang wird von Cybermobbing gesprochen.
Beleidigungen und Beschimpfungen finden dann vor allem über Messengerdienste oder Kommentare in den sozialen Medien statt. Nicht selten werden die Anfeindungen hier noch schärfer und brutaler. Denn im Internet können sich die Personen hinter Fantasienamen verstecken. Deshalb trauen sie sich, Dinge zu äußern, die sie im direkten Kontakt nicht sagen würden.
Ein weiteres Problem: Die Beleidigungen und Angriffe sind beim Cybermobbing zeitlich nicht begrenzt. Betroffene Kinder sind insbesondere nach dem Unterricht, am Wochenende und in den Ferien dem Mobbing weiter ausgesetzt. Cybermobbing kann jeden treffen. Jederzeit und überall stattfinden. Zudem kann die öffentliche Verbreitung von Gerüchten, Lügen oder peinlichen Bildern weit über den Klassenraum hinausgehen und weltweit einsehbar sein.
Wenn Sie befürchten, dass Ihr Kind von Cybermobbing betroffen ist, versuchen Sie im ersten Schritt, es aufzufangen, für es da zu sein und mit ihm zu sprechen. Wichtig ist, dass sich Ihr Kind Ihnen anvertrauen kann und es nicht Sorge haben muss, zum Beispiel Internet- oder Handyverbot zu bekommen. Dies ist nämlich mit ein Grund, warum Kinder Mobbing-Attacken oft vor ihren Eltern geheim halten. Zudem schämen sich Kinder sehr, wenn sie beleidigt oder bedroht werden.