Lernen in der 5. Klasse

So motivieren und loben Sie Ihr Kind richtig.

Ein Mädchen hat den Nürnberger Trichter auf dem Kopf und Buchstaben fließen hinein.

Die 5. Klasse: Alles neu, alles anders

Mit dem Schulwechsel wandelt sich eine ganze Menge im Leben Ihres Kindes, es ist eine besondere und aufregende Zeit. Manchmal vielleicht auch ein wenig traurig. Denn Veränderung bedeutet auch Abschied nehmen vom vertrauten Umfeld und einigen Freund*innen.

Geben Sie sich und Ihrem Kind daher ausreichend Zeit, sich mit der neuen Situation anzufreunden. Denn auf einmal ist alles anders als noch in der Grundschule: neuer Schulweg, fremdes Gebäude, andere und viele neue Unterrichtsfächer. Vor allem aber muss Ihr Kind sich in der neuen Klasse zurechtfinden und neue Klassenkamerad*innen und Lehrer*innen kennenlernen.

Sollte Ihr Kind aufgrund einer Einschränkung oder Behinderung mehr Unterstützung benötigen, zum Beispiel beim Wechseln der Klassenzimmer, nehmen Sie Kontakt mit der Klassenleitung auf und suchen Sie gemeinsam nach einer Lösung.

Vielleicht sind Sie alle auch noch traurig oder enttäuscht, dass Ihr Kind nicht in die gewünschte Schule wechseln konnte. Dann versuchen Sie, es aufzubauen und zu motivieren, sich auf die neue Schule und die neuen Mitschüler*innen einzulassen. Meistens entstehen Freundschaften in kürzester Zeit.

Manche Schüler*innen kommen mit dem Wechsel in die neue Schule sehr gut zurecht und gewöhnen sich schnell an all diese Veränderungen. Anderen fällt es schwerer und sie benötigen etwas mehr Zeit. Kommen Sie mit Ihrem Kind über seine Eindrücke und Gefühle ins Gespräch und zeigen Sie Verständnis, wenn es noch unsicher ist. Gerade jetzt braucht es Halt und Unterstützung von seiner Familie.

Häufig muss sich ein geregelter Alltag zu Beginn erst einspielen. Sie müssen Ihr Kind vielleicht noch zur Schule begleiten und den Weg einüben, es finden Elternabende, Lehrerkonferenzen oder Ausflüge für die Kinder statt. Teilweise kommen sie schon früher aus der Schule oder der Betreuung nach Hause, haben zudem noch Hunger, und Sie selbst stecken obendrein in der Arbeit fest. Nehmen Sie sich daher, wenn möglich, in den ersten Wochen nicht zu viel vor.

Gut zu wissen: Künstliche Intelligenz

Die neue Technologie stellt Eltern und Lehrer*innen vor eine neue Herausforderung. Das Programm kann auf Basis künstlicher Intelligenz in kürzester Zeit beispielsweise Texte für Hausaufgaben, Aufsätze und Referate erstellen. Dies ist gerade für Schüler*innen und Lehrer*innen interessant. Nicht immer stimmen die Antworten, daher darf dem Ergebnis nicht blind vertraut werden.

Damit Sie die Chancen und Risiken für Ihre Kinder gut abwägen können, empfehlen wir Ihnen, sich weitere Informationen einzuholen:

Lernen lernen – loben und motivieren

Mit dem Wechsel von der Grundschule in die weiterführende Schule verändern sich neben den äußeren Rahmenbedingungen auch die Lerninhalte und die Fächer. Die Herausforderung der ersten Fremdsprache kommt neben dem erhöhten Lernaufwand dazu. In jeder Schulart erleben Kinder und Jugendliche Leistungsdruck. Damit Ihr Kind trotz der neuen Anforderungen Freude und Lust auf die Schule hat, können Sie es ermutigen und motivieren, indem Sie es loben. Und zwar für die Dinge, die Ihr Kind selbst beeinflussen kann.

Es gibt Kinder, die müssen sich für eine gute Note (weiterhin) kaum anstrengen, andere schaffen trotz Anstrengung vielleicht nur ein mittleres Ergebnis.

Mit dem Schulwechsel ist häufig ein Notenabfall zu beobachten. Deshalb kann ein Lob für eine gute Note nie „gerecht“ sein. Doch wie können Frust bei den Hausaufgaben, Leistungsdruck und Mutlosigkeit überwunden werden?

Nach dem Motto „Alles ist schwer, bevor es leicht wird“ können Sie nach neuen Lerntechniken und Methoden für Ihr Kind suchen und diese gemeinsam ausprobieren.

Als Eltern können Sie durch Interesse und Worte ausdrücken, dass Sie Selbstständigkeit, Ausdauer und Kreativität schätzen, und das Kind für seine Fortschritte und Motivation loben.

Sie können Ihr Kind zum Beispiel dafür loben, dass es

  • rechtzeitig mit den Hausaufgaben begonnen hat.
  • von allein angefangen hat zu lernen.
  • sich früh genug vorbereitet und für den Test gelernt hat.
  • es noch mal versucht hat.
  • sich intensiv mit den Lerninhalten beschäftigt hat.
  • bei Unklarheiten nachgefragt und sich Unterstützung geholt hat.
  • die neue Lerntechnik ausprobiert.

Genauso wichtig wie das richtige Lob ist eine angenehme Lernumgebung. Versuchen Sie, zu Hause einen Platz zu schaffen, an dem Ihr Kind in Ruhe seine Hausaufgaben machen kann. Auch der Zeitpunkt für das Lernen ist wichtig. Manche Kinder brauchen nach der Schule erst mal eine kurze Auszeit und können sich dann wieder gut konzentrieren. Andere sollten ihre Aufgaben lieber direkt nach der Schule erledigen.

Tipps:

  • Lenken Sie den Blick auf die persönlichen Stärken und Lernfortschritte Ihres Kindes.
  • Setzen Sie erreichbare Lernziele und Pausen zum Entspannen.
  • Zeigen Sie Interesse und ein offenes Ohr für die Lerninhalte Ihres Kindes.
  • Fordern Sie Ihr Kind, ohne es zu überfordern.
  • Finden Sie das richtige Gleichgewicht zwischen Selbstständigkeit und Kontrolle.
  • Suchen Sie eine gute Ausgewogenheit zwischen dem Schulalltag und vielen Auszeiten und schönen Momenten mit Ihrem Kind.

Kinder sind sehr unterschiedlich, was ihren Unterstützungsbedarf angeht. Während für manche noch eine tägliche Vorbereitung auf den nächsten Schultag nötig ist, benötigen andere nur noch vor Schulaufgaben Hilfe. Fragen Sie ganz offen, welche Hilfe Sie Ihrem Kind geben sollen oder was es sich allgemein an Unterstützung wünscht. Probieren Sie nach und nach aus, wie viel Verantwortung Sie Ihrem Kind alleine überlassen können. Bei Lernschwierigkeiten wenden Sie sich am besten frühzeitig an die Beratungslehrkraft in der Schule.

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