Warum Kinder Bewegung brauchen

Wann aus Bewegungsfreude Unruhe wird und wann man von ADHS spricht.

Mädchen spielt Fußball, während Junge einen Handstand macht

Immer in Aktion: Warum Kinder Bewegung brauchen

Fragen Sie sich auch manchmal, woher Ihr Kind seine ganze Energie nimmt? Nach Kindergarten, Spielplatzbesuch und Sportkurs tobt es abends immer noch durch die Wohnung. Und während Ihre Akkus bereits leer sind, dreht Ihr Kind gerade noch mal richtig auf. Kein Wunder, denn Kinder in diesem Alter haben einen enormen Bewegungsdrang. Je mehr sie sich auspowern können, desto besser. Versuchen Sie daher so viel Bewegung wie möglich in Ihren Alltag einzubauen: Das fängt beim Spaziergang zum Kindergarten an und hört beim Ballspielen im Park noch lange nicht auf. Auch in Turn- und Schwimmvereinen oder durch rhythmische Bewegung in Musikschulen können Kinder ihre Energie gezielt einsetzen. Vorausgesetzt, solche Angebote machen ihnen Spaß.

Körperliche Aktivität ist in jedem Fall wichtig, denn ansonsten könnte aus der Bewegungsfreude eine ständige Unruhe werden. Das äußert sich zum Beispiel darin, dass Kinder kaum noch stillsitzen können, ständig herumzappeln und oftmals unkonzentriert sind. Ausreichend Bewegung kann hier in vielen Fällen helfen. Außerdem sollten Kinder, die oft unruhig und energiegeladen sind, wenig bis kaum zuckerhaltige Speisen oder Getränke zu sich nehmen, denn die wirken noch mal wie ein Raketenantrieb. Das Gleiche gilt für Medienkonsum. Elektronische Spiele oder Filme beschäftigen Kinder für eine gewisse Zeit sehr gut, und sie sitzen wie gebannt und still vor dem Endgerät. In den meisten Fällen sind die Kinder danach jedoch unruhiger als vorher und benötigen dringend einen Ausgleich.

Gut zu wissen: ADHS

Im Zusammenhang mit hyperaktiven Kindern ist oft die Rede von ADHS. Damit ist eine Aufmerksamkeitsdefizit- und Hyperaktivitätsstörung gemeint, welche vor allem im Kindes- und Jugendalter vorkommt, aber auch Erwachsene betreffen kann. Welche Ursachen ADHS hat, darüber sind sich Mediziner*innen noch nicht ganz klar. Vermutlich spielen mehrere Faktoren eine Rolle, es kann genetische, aber auch biologische und soziale Ursachen haben. ADHS äußert sich meist dadurch, dass die Betroffenen sich nur schlecht auf eine Sache konzentrieren können, ständig in Bewegung sein müssen und oft impulsiv und unüberlegt handeln. Es gibt auch Ausprägungen, bei denen Betroffene nicht hyperaktiv, sondern eher ruhig und verträumt sind.

Um eine Diagnose stellen zu können, müssen jeweils mehrere der oben genannten Symptome über längere Zeit und in unterschiedlichen Umgebungen auftreten, also sowohl zu Hause als auch im Kindergarten oder zum Beispiel beim Besuch bei Freund*innen. Denn die typischen ADHS-Anzeichen können gerade bei Kindern im Vorschulalter auch ganz normal und Teil ihrer Entwicklung sein. Nicht jedes zappelige Kind muss daher auch von einer ADHS-Erkrankung betroffen sein. Wenn Sie sich unsicher sind, sprechen Sie im ersten Schritt am besten das pädagogische Personal im Kindergarten an. In einem zweiten Schritt können Sie sich ärztlichen Rat einholen. Wenn ADHS frühzeitig festgestellt wird, kann dies auf unterschiedlichste Art behandelt und therapiert werden. Rat und Hilfe finden Sie auch bei den Erziehungs- und Familienberatungsstellen oder im Internet unter:

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