Was nicht mehr passt, wird passend gemacht: Regeln wachsen mit
Ihr Kind ist nun schon in der Lage, gewisse altersgerechte Entscheidungen selbstständig zu treffen. Geben Sie ihm daher die Möglichkeit mitzubestimmen. Wo es möglich ist, können Sie ihm die Wahl lassen. „Möchtest du jetzt in die Badewanne oder lieber nach dem Abendessen?“, „Heute lieber Semmeln zum Frühstück oder Müsli?“ Auch auf die Vorschläge Ihres Kindes können Sie eingehen: „Ich räume die Bauklötze weg, wenn ich mein Bild fertig gemalt habe.“ Sie als Eltern drücken damit aus, was Sie sich wünschen, gleichzeitig lernt Ihr Kind, dass es in Entscheidungen einbezogen und sein Wille berücksichtigt wird. Durch das Mitgestalten und die Teilnahme an kleinen Alltagsentscheidungen erfährt ein Kind, dass es selbst etwas bewirken kann. Diese Fähigkeit wird ihm im Laufe seines Lebens immer wieder zugutekommen, wenn es neue und schwierige Herausforderungen meistern soll.
Indem Sie Ihr Kind beteiligen, merken Sie mitunter auch besser, wenn manche Regeln einfach nicht mehr passen, weil sie „zu eng“ geworden sind wie das T-Shirt vom letzten Jahr. Regeln sollten mitwachsen und sich an die Fähigkeiten und Entwicklung Ihres Kindes anpassen. Und jetzt, da es bald fünf Jahre alt ist, können Sie ihm durchaus mehr „Spielraum“ geben. Vielleicht haben Sie mit Ihrem Kind vereinbart, dass es einmal am Tag eine Portion Obst oder Gemüse essen soll. Das ist die Regel. Aber wann es das tut, und ob es nun lieber einen Apfel oder eine Karotte essen möchte, können Sie Ihr Kind selbst entscheiden lassen und ihm auch zutrauen.