Rund um die Ernährung

Worauf Eltern bei einer gesunden Ernährung achten sollten und wie Sie am besten mit Allergien und Unverträglichkeiten umgehen.

Kirsche, Tomate, Gurke, Ei, Kohl, Lolli, Eis, Breze, Banane, Paprika

Essen: Ich habe aber keinen Hunger!

Seine Selbstständigkeit möchte Ihr Kind nun auch beim Essen beweisen und deutlich sagen, was es mag und was nicht. Da kann es schon mal passieren, dass es heute etwas ablehnt, was gestern noch sein „Lieblingsessen“ war, oder es isst mal weniger als sonst. Versuchen Sie gelassen zu bleiben und zwingen Sie Ihr Kind zu nichts. So kann es selbst herausfinden, wann es satt ist, und die Erfahrung machen, dass seine Interessen und Neigungen auch beim Essen ernst genommen werden.

Gemeinsam essen macht Spaß, und alle Familienmitglieder können zusammen die Mahlzeiten genießen. Damit Ihr Kind mit dem Essen eine schöne Erfahrung verbindet, lassen Sie es teilhaben. Sie können gemeinsam überlegen, was Sie einkaufen und kochen möchten. Bieten Sie dabei aber immer wieder unterschiedliche Gerichte und Lebensmittel an. Oft schmeckt das Neue nicht gleich beim ersten Mal, aber wenn Sie bestimmte Dinge immer wieder anbieten, kommt Ihr Kind vielleicht langsam auf den Geschmack.

Sie können zum Beispiel auch vereinbaren, dass jeder in der Familie sich einmal pro Woche ein bestimmtes Gericht wünschen darf. Ihr Kind fühlt sich dadurch ernst genommen und wertgeschätzt. Natürlich sollten Kinder nicht allein den Speiseplan bestimmen. Aber die Regel „Was auf den Tisch kommt, wird gegessen“ ist nicht mehr zeitgemäß. Wenn Ihr Kind mal nicht ganz satt wird, weil es beispielsweise gerade nicht mehr stillsitzen kann oder müde ist, können Sie wenig später einen Obst- oder Rohkostteller als Zwischenmahlzeit anbieten. Das ist auch eine gute Lösung für Kinder, die sehr langsam essen und dann schnell die Lust daran verlieren.

Was darf’s denn sein? Tipps für einen gesunden Speiseplan

Mit einer ausgewogenen Ernährung bekommt Ihr Kind genau die Nährstoffe, die es zu einem gesunden Aufwachsen braucht. Eine gute Übersicht bietet die „Ernährungspyramide“, die auch schon Dreijährige nachvollziehen können.

Ganz unten sind die Lebensmittel abgebildet, die täglich und besonders häufig gegessen werden sollten. Je höher die Pyramide wird, desto seltener sollten die dort gezeigten Dinge auf den Teller kommen. Chips, Eis, Schokolade oder süße Limonade stehen ganz an der Spitze und sollten im Speiseplan Ihres Kindes die Ausnahme sein.

Am besten ist es, wenn Sie das Essen selbst kochen. So können Sie sicher sein, dass nicht zu viel Salz, Zucker oder andere Zusatzstoffe in den Mahlzeiten sind, was bei Fertiggerichten oft der Fall ist. Entscheiden Sie sich auch lieber für Vollkorn- statt Weißmehlprodukte. Vollkorn liefert nicht nur mehr Nährstoffe, sondern fördert auch das Kauen. Ihr Kind sollte daher nicht nur weich Gekochtes oder Brot ohne Kruste essen. Denn Kauen ist wichtig: für starke Zähne und eine gute Verdauung.

Die Ernährungspyramide

Gesunde Lebensmittel gehören auch in die Brotzeitbox für den Kindergarten. Ein Vollkornbrot mit Käse, Wurst oder einem veganen Aufstrich, dazu ein wenig Obst und geschnittene Rohkost wie Salatgurken, Karotten oder Paprika sind ideal. Verzichten sollten Sie auf süße Brotaufstriche wie Schokocreme oder auf Süßigkeiten.

Wenn Ihr Kind seine Brotzeit regelmäßig wieder mit nach Hause bringt, denken Sie gemeinsam noch einmal über Alternativen nach. Was isst Ihr Kind gerne und ist zugleich gesund? Vielleicht mag es lieber einen Naturjoghurt mit Müsli und Früchten, Haferbrei oder veganes Birchermüsli? In ausgespülten Marmeladengläsern oder anderen dichten Verpackungen lassen sich auch diese Köstlichkeiten gut und sicher transportieren. Abwechslung ist auf jeden Fall eine gute Idee!

Gesunde Ernährung spielt auch im Kindergarten eine große Rolle. Die meisten Einrichtungen besprechen das Thema regelmäßig mit den Kindern und setzen bei der Zubereitung bereits vermehrt auf Bio-Lebensmittel. In der Regel können Sie sich den wöchentlichen Speiseplan im Kindergarten anschauen. Sollte es Dinge geben, die Ihr Kind nicht essen soll oder kann, sei es zum Beispiel aus religiösen oder gesundheitlichen Gründen, dann informieren Sie das pädagogische Personal darüber, damit man Ihrem Kind etwas anderes anbieten kann.

Weitere hilfreiche Tipps und Beispiele für eine ausgewogene Ernährung finden Sie unter:

Gut zu wissen: Allergien und Unverträglichkeiten

Es gibt unterschiedliche Lebensmittelunverträglichkeiten. Wenn Ihr Kind zum Beispiel nach dem Essen von Joghurt oder anderen Milchprodukten über Durchfall oder Bauchschmerzen klagt, verträgt es vielleicht den Milchzucker nicht. Der Fachbegriff dafür lautet „Laktoseintoleranz“. Ihre Kinderarztpraxis kann daraufhin einen Test veranlassen. Sollte sich der Verdacht bestätigen, sollten Sie alle Milchprodukte durch laktosefreie oder pflanzliche Produkte ersetzen und auch das Kindergartenpersonal informieren. Manche Kinder leiden unter Allergien und vertragen Nüsse, bestimmte Früchte, Getreide- oder Gemüsesorten nicht. Wieder andere haben eine Glutenunverträglichkeit oder eine sogenannte Zöliakie. Bei Zöliakie löst das Eiweiß Gluten, das in vielen Getreiden vorkommt, eine chronische Entzündungsreaktion im Dünndarm aus. Menschen, die unter einer Glutenunverträglichkeit oder Zöliakie leiden, sollten daher auf Getreidesorten wie Weizen, Roggen, Gerste, Dinkel oder Grünkern komplett verzichten. Lassen Sie sich bei einem Verdacht in Ihrer Kinderarztpraxis beraten.

Ungesund: Wenn Essen krank macht

Etwa jedes sechste Kind in Deutschland ist übergewichtig oder sogar adipös (fettleibig). Dies kann später zu gesundheitlichen Problemen führen. Die Gründe dafür sind meist zu viele Süßigkeiten, zu fette Lebensmittel und zu wenig Bewegung. Gerade die Fette verstecken sich oft: zum Beispiel in Wurst und Käse, aber auch in den bei Kindern so beliebten Pommes oder Hamburgern. Ab und zu sind diese Lebensmittel in Ordnung, aber sie sollten nicht regelmäßig auf dem Speiseplan stehen, sondern eher die Ausnahme sein. Auch die Frühstücksflocken oder der bunte Kinderjoghurt entpuppen sich als echte Zucker- und Fettbomben, wenn man sich die Zutatenliste einmal genauer anschaut. Ein selbst angerührter Joghurt mit einigen Erdbeeren ist gesünder als fertige Milchprodukte.

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