Übertritt und weiterführende Schule

In der vierten Klasse steht das Übertrittszeugnis an. Begleiten Sie Ihr Kind auf dem spannenden Weg in die nächste Schuletappe.

Kind steht vor einer Leiter an einer hohen Mauer

Stress lass nach: Das Übertrittszeugnis

Das Übertrittszeugnis hat einen großen Einfluss darauf, auf welche weiterführende Schule ein Kind geht. Bei manchen Eltern und Kindern kann dies großen Stress und Druck verursachen. In der vierten Klasse schreiben die Schüler*innen bis zu 18 Proben, also Leistungsüberprüfungen in den Fächern Mathematik, Deutsch und Heimat- und Sachunterricht (HSU).

Ein Kind, dem das Lernen schwerfällt und das nur mit Nachhilfe oder stundenlangem Lernen den gewünschten Notendurchschnitt erreicht, wird langfristig mit der gerade so geschafften Aufnahme an eine weiterführende Schule nicht glücklich sein. Kommt es zu einer dauerhaften jahrelangen Überforderung, kann ein Kind schnell die Motivation verlieren, denn Erfolgserlebnisse sind wichtig.

Natürlich können Sie es motivieren zu lernen und es bei den Hausaufgaben und den Vorbereitungen für die Proben unterstützen. Die Schule sollte aber nicht das ganze Leben Ihres Kindes bestimmen. Es sollte weiterhin seinen Hobbys nachgehen können, Freund*innen treffen und am Wochenende vielleicht einfach mal nur auf der Couch entspannen dürfen.

Es ist daher ratsam, im Gespräch mit Ihrem Kind und der Lehrkraft herauszufinden, welche Schulform für Ihr Kind aktuell geeignet ist.

Versuchen Sie, möglichst offen und wertfrei mit Ihrem Kind über die unterschiedlichen Schulformen und Möglichkeiten zu sprechen. Es gibt hier kein Besser oder Schlechter. Es geht darum, die richtige Schule zu finden, die den Neigungen, Fähigkeiten und der Entwicklung Ihres Kindes entspricht.

Ganz gleich, welche Schulempfehlung Ihr Kind erhält: Unterstützen und begleiten Sie es auf seinem spannenden Weg in die nächste Schuletappe.

Gut zu wissen: Das Bildungs- und Teilhabepaket (BuT)

Das Bildungs- und Teilhabepaket (BuT) ist ein finanzieller Zuschuss vom Staat.

Wenn Sie bereits Unterstützung vom Jobcenter, Sozialhilfe, Wohngeld, Kinderzuschlag oder Leistungen nach dem Asylbewerberleistungsgesetz bekommen, erhalten Sie eine einmalige Sonderzahlung für den Kauf von Schulmaterialien beim Wechsel auf eine weiterführende Schule. Es können auch die Kosten für Lernförderung (Nachhilfeunterricht) Ihres Kindes übernommen werden.

Ebenso werden unter anderem die Kosten für die gemeinschaftliche Mittagsverpflegung sowie für ein- und mehrtägige Ausflüge mit der Kindertageseinrichtung und der Schule übernommen.

Zusätzlich können Kosten für Teilhabe am sozialen und kulturellen Leben, wie beispielsweise Vereinsbeiträge oder Schwimmkurse, bewilligt werden. Alle Informationen finden Sie hier:

Zusätzliche finanzielle Hilfen

Familien, die die oben genannten Leistungen nicht erhalten, aber trotzdem ein geringes Einkommen haben, können unter bestimmten Umständen zusätzliche Hilfen der Stadt München beantragen:

Die Zukunft im Blick: Weiterführende Schulen in Bayern

Jede Schulart hat ihre Besonderheit. Dies kann für Sie als Eltern bei der Suche nach der passenden Schule für Ihr Kind hilfreich sein.

Erkundigen Sie sich am besten frühzeitig, welche Schulen es in Ihrer Nähe gibt und welche Betreuungsmöglichkeiten diese anbieten. Über die unterschiedlichen Schulformen und Voraussetzungen informieren die Grundschulen im Rahmen von Elternabenden in der dritten oder vierten Klasse. Viele weiterführende Schulen bieten außerdem einen Tag der offenen Tür an, den Sie gemeinsam mit Ihrem Kind besuchen können. Auf den Websites der Schulen finden Sie alles Wissenswerte über die Schule und das Schulleben. Da aber gerade in München der Andrang groß ist, kann es passieren, dass Ihr Kind an der gewünschten Schule in Ihrer Nähe keinen Platz mehr bekommt. Bedenken Sie daher auch wohnortnahe Alternativen beziehungsweise Schulen, die für Ihr Kind gut mit den öffentlichen Verkehrsmitteln zu erreichen sind.

Doch ganz gleich, auf welche Schule Ihr Kind nach der vierten Klasse geht: Machen Sie sich bewusst, dass damit noch keine Entscheidung fürs Leben getroffen ist. Denn die Interessen, die Fähigkeiten und Leistungen Ihres Kindes können sich immer wieder ändern. Das bayerische Schulsystem hält vielfältige Verbindungen offen, sodass eine Anpassung des Bildungsweges Ihres Kindes immer möglich ist. Wichtig ist, dass es nicht über- oder unterfordert ist, damit es die Motivation und Freude an der Schule nicht verliert.

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