Wie peinlich ist das denn!

Warum Sie jetzt besonders einfühlsam mit den Gefühlen Ihres Kindes umgehen sollten.

Peinlich

„Cringy“: Wie peinlich ist das denn!

Kinder beobachten andere in diesem Alter genau und können bereits verliebte Gefühle füreinander entwickeln, die ihnen aber dann noch total peinlich sind. „Cringe“ oder „Cringy“ nennen das dann manchmal Kinder und Jugendliche. Nichts kann Neunjährige so sehr aufbringen wie die Behauptung: „Du bist ja verliebt!“ Voller Empörung wird eine solche Unterstellung zurückgewiesen. Unter Gleichaltrigen gehören Sticheleien wie diese und auch die lautstarke Abwehr zum Ritual, auch und gerade dann, wenn sie wirklich Gefühle der Verliebtheit spüren. Von Eltern oder Erwachsenen geäußert, bringen entsprechende Neckereien den Nachwuchs in heftige Verlegenheit. Es heißt also jetzt, besonders einfühlsam mit den Gefühlen Ihres Kindes umzugehen.

Überhaupt sind Kinder in diesem Alter sehr empfindlich gegenüber jeglicher Art von Bloßstellung. Am wenigsten können sie es ertragen, vor Gleichaltrigen oder auch Erwachsenen als „dumm“ dazustehen. Oft ist es Erwachsenen gar nicht bewusst, was es für ein Kind bedeutet, wenn in seiner Gegenwart mit anderen über es geredet wird. Stellen Sie sich aber vor, wie es Ihnen selbst in einer vergleichbaren Lage gehen würde. Es wäre Ihnen einfach peinlich! Für Kinder ist, unabhängig von solchen Situationen, „Peinlichkeit“ ein allgegenwärtiges Gefühl in diesem Alter. Es kann schrecklich peinlich sein, „falsch“ (das heißt, nicht wie die anderen) angezogen zu sein, sich „falsch“ zu benehmen, „falsche“ Gefühle zu haben, zu viel oder zu wenig Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen. Die Liste der Peinlichkeiten ließe sich ins Unendliche verlängern. Auch solche unangenehmen Gefühle kann man am besten mit der*dem Freund*in teilen. Peinlich kann auch das Verhalten der Eltern sein, etwa vor der Lehrkraft oder vor Gleichaltrigen. In diesem Alter wollen Kinder keine „witzigen“ Eltern.

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