Partnerschaft

Eltern sind keine Übermenschen und brauchen einfach ab und zu mal eine Pause. Wie Sie sich Freiräume im Familienalltag schaffen.

Ein Paar umarmt sich, während die Oma auf das Baby aufpasst

Zeit für dich, Zeit für uns

Wie heißt es so schön: Ein Baby krönt die Liebe zweier Menschen. Doch was geschieht danach? Wenn sich zu Hause alles nur noch um das Kind dreht, bleibt oft nur wenig Zeit für Zweisamkeit und Sexualität. Ein Leben mit einem Baby ist anstrengend, doch vergessen Sie nicht: Ihr Kind wird Sie nicht immer so intensiv brauchen wie jetzt.

Damit Sie und Ihr*e Partner*in sich nicht im Alltag aus Stillen, Fläschchen geben, Arztbesuchen, Windeln wechseln und wachen Nächten verlieren, versuchen Sie, sich Freiräume zu zweit, aber auch für sich allein zu schaffen. Eltern sind keine Übermenschen und brauchen einfach ab und zu mal eine Pause.

Eine große Erleichterung ist es, wenn sich Großeltern oder Freunde ab und zu um das Baby kümmern können. Mit vier Monaten ist auch ein guter Zeitpunkt, das Baby an eine weitere Bezugsperson zu gewöhnen. Sind Oma und Opa nicht zur Stelle, hilft es, wenn sich die Eltern gegenseitig entlasten. Gestehen Sie Ihrer*Ihrem Partner*in Auszeiten zu, um zum Beispiel einmal in der Woche einem Hobby nachzugehen. Ganz allein. Das Baby zurückzulassen fällt zwar besonders den Müttern oft schwer, aber versuchen Sie es trotzdem! Das Kind ist in den besten Händen, und so haben beide Eltern die Möglichkeit, sich auch einmal allein um das Baby zu kümmern. Wenn Ihr Kind einen besonderen Bedarf hat, dann ist es besonders wichtig, dass die Person, die überwiegend die Betreuung übernimmt, auch Freiräume hat.

All diese Absprachen wollen gut organisiert sein. Da hilft nur eins: reden, reden, reden! Sprechen Sie als Eltern über Ihre Gefühle, Ängste, Sorgen und vor allem darüber, was Sie sich wünschen und brauchen. Das betrifft auch das Thema Sexualität. Es ist völlig normal, dass die Lust nach einer Geburt und mit einem Baby im Haus oft nicht an erster Stelle steht. Setzen Sie sich nicht selbst unter Druck, dass alles zwischen Ihnen sofort wieder so laufen muss wie vor der Schwangerschaft. Haben Sie Verständnis dafür, wenn Ihr*e Partner*in noch nicht bereit ist für Sex. Schenken Sie sich stattdessen gegenseitig Zärtlichkeiten ohne sexuelle Forderungen. Sie werden sehen, je mehr Sie sich entspannen und sich weiterhin als Paar wahrnehmen, desto schneller kommt auch die Lust zurück.

Stillen ist keine Verhütungsmethode

Es ist ein Mythos, dass Frauen während der Stillzeit nicht schwanger werden können. Das können sie nämlich sehr wohl! Wenn Sie nicht sofort ein weiteres Kind haben möchten, nutzen Sie daher am besten nicht-hormonelle Verhütungsmethoden, denn diese haben keinen Einfluss auf die Muttermilch. Darunter fallen Kondome, Diaphragma oder eine Gold- und Kupferspirale. Alle anderen Verhütungsmethoden sind nicht zu empfehlen, da sie entweder die Muttermilch verändern können oder sogar wirkungslos sind, wie zum Beispiel ein Hormoncomputer. Sprechen Sie am besten bei Ihrem nächsten Nachsorgetermin mit Ihrer Frauenärztin oder Ihrem Frauenarzt darüber, welche Methode für Sie infrage kommt.

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