Kindergartenalltag

Sie möchten wissen, was Ihr Kind tagsüber erlebt hat? So bleiben Sie mit ihm und dem Kindergartenpersonal im Austausch.

Ein Mädchen zieht einen Wagen, in dem sich zwei Jungen befinden

Ein ganz normaler Tag im Kindergarten

„Na, was hast du heute im Kindergarten Schönes gemacht?“ – Antwort: „Nix!“ Kommt Ihnen dieser Satz bekannt vor? Sie haben gerade Ihr Kind aus dem Kindergarten abgeholt und würden gerne wissen, was es alles erlebt hat. Doch anstatt einer ausführlichen Erzählung bekommen Sie nur einsilbige Antworten. Das ist nicht ungewöhnlich. Ihr Kind hat einen aufregenden Tag hinter sich, den es erst mal verarbeiten muss. Es mag jetzt vermutlich nicht direkt erzählen und benötigt etwas Zeit. Zeigen Sie ihm einfach, dass Sie sich freuen, es wiederzusehen, und fragen Sie einfach später noch einmal nach. Vielleicht hilft es auch, Ihre Frage anders zu formulieren. Statt: „Was gab es heute zu essen?“ lieber: „Gab es heute Nudeln, Kartoffeln oder Reis zum Mittagessen?“

Wenn Sie wissen möchten, wie so ein Tag im Kindergarten abläuft, sprechen Sie die Erzieher*innen in der Gruppe an und fragen Sie nach. Manchmal hängt auch eine Übersicht aus, was für die Kinder in der Woche geplant ist oder, am Ende der Woche, was alles umgesetzt wurde. Oft gibt es auch Angebote, für die sich die Kinder im Morgenkreis anmelden können. Hier erfahren Sie, was an diesem Tag, in dieser Woche angeboten wird. Daher ist es für Ihr Kind auch wichtig, „rechtzeitig“ und mit etwas Vorlauf in der Einrichtung anzukommen.

Gemeinsam erziehen: Im Austausch bleiben

Beim Abholen Ihres Kindes im Kindergarten können Sie sich mit dem pädagogischen Personal kurz darüber austauschen, was Ihr Kind alles gemacht und erlebt hat. Diese Tür-und-Angel-Gespräche können in der Regel nicht länger als ein paar Minuten dauern, da für mehr meist keine Zeit bleibt. Für den ausführlichen Austausch findet daher regelmäßig (ein- bis zweimal im Jahr) ein sogenanntes Entwicklungsgespräch statt. Der Kindergarten lädt dazu alle Eltern einzeln ein. Dieses Angebot gibt Ihnen die Möglichkeit, sich ganz in Ruhe mit dem pädagogischen Personal auszutauschen.

Außerdem wird darüber gesprochen, was Ihr Kind schon alles kann, welche Fortschritte es bereits gemacht hat und für welche Bereiche es vielleicht noch etwas mehr Zeit braucht. Sie werden sich wundern, welche Fertigkeiten und Fähigkeiten es schon entwickelt hat. Es ist nicht ungewöhnlich, dass sich Kinder in einer Betreuungseinrichtung schneller entwickeln oder auch anders verhalten als zu Hause. So kann ein Kind, das daheim selten einen Buntstift in die Hand nehmen würde, in der Kita viel Freude am Malen und Zeichnen haben. Und so manches Gemüse, das es zu Hause niemals essen würde, schmeckt dann im Kindergarten, wenn alle es essen, doch ganz gut. Beziehungen in einer Gruppe funktionieren anders als in einer Familie. Sich in einer neuen Rolle zu erleben, ist eine wichtige Erfahrung für alle Kinder.

Vertrauen ist die wichtigste Basis, damit Sie Ihr Kind mit einem guten Gefühl jeden Tag in die Einrichtung bringen können. Je offener Eltern und Personal miteinander sprechen, desto besser können sie in Sachen Erziehung an einem Strang ziehen. Denn schließlich haben beide Seiten nur ein Ziel: Dass es den Kindern gut geht und sie sich in der Einrichtung wohlfühlen.

Möchten Sie weitere Themen, Erziehungsfragen oder vielleicht auch Zweifel oder Missverständnisse ansprechen, warten Sie bitte nicht auf das Entwicklungsgespräch. Gehen Sie direkt auf das pädagogische Personal zu und vereinbaren Sie einen Termin oder bitten um einen Termin bei der Kindergartenleitung.

Abgesehen von Entwicklungsgesprächen bieten auch die Elternabende eine gute Gelegenheit, die Einrichtung und das Personal besser kennenzulernen. Besondere Anlässe wie Faschingsfeiern oder Feste gehören ebenfalls zum Kindergartenalltag – hier können Sie auch andere Eltern kennenlernen. Manche Einrichtungen bieten ein Elterncafé oder einen Treffpunkt für Eltern an. Dort finden Sie Gleichgesinnte, Sie erfahren, wie andere Familien so manches Problem lösen, und wenn die Chemie passt, entstehen oft auch gute Freundschaften unter den Eltern, Müttern und Vätern.

Gut zu wissen: Heilpädagogische Einrichtung (HPT)

Besucht Ihr Kind eine Heilpädagogische Einrichtung (HPT), übernimmt das tägliche Bringen und Abholen in der Regel ein Fahrdienst. In diesem Fall findet der tägliche Austausch zwischen dem Elternhaus und der Einrichtung oftmals über ein „Mitteilungsheft“ statt. Vor allem wenn Ihr Kind noch nicht so gut spricht, können Sie hier reinschreiben, wenn es zum Beispiel nicht gut geschlafen hat, Entwicklungsschritte macht oder in der Familie etwas Aufregendes passiert ist. Wichtig sind auch der Austausch mit den Therapeut*innen der Einrichtung und deren Mitteilungen. Was wird in der Therapie gerade gemacht? Gibt es Fortschritte? Können Sie zu Hause mit Ihrem Kind üben?

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