Entwicklung der Sinne

Gemeinsam plappern und singen fördert die Sprachentwicklung Ihres Babys. Auch seine Sehkraft wird immer besser.

Drei Babys singen

Mit allen Sinnen: Augen und Ohren auf

Das Baby erfreut Sie (und sich selbst) mit seinem munteren Geplapper. Die Laute, die es macht, sind in den ersten fünf Lebensmonaten bei allen Babys überall auf der Welt gleich. Erst mit der Zeit nehmen die Kinder Laute und Töne ihrer Umgebung an. Auch gehörlose Kinder plappern in den ersten fünf Monaten genauso wie hörende Kinder. Das ist ein Hinweis darauf, dass Kinder ihre ersten Laute nicht einfach nur von den Erwachsenen nachahmen, sondern dass diese Töne aus dem Kind selbst kommen. Während das hörende Kind nun immer vielfältigere Töne und Lautkombinationen ausprobiert, macht das gehörlose Kind immer weniger Laute, bis es meist gegen Ende des ersten Lebensjahres ganz verstummt.

Ein Hörtest wird im Rahmen der Vorsorgeuntersuchungen bei jedem Kind nach der Geburt durchgeführt. Achten Sie aber auch selbst darauf, ob Ihr Kind auf Alltagsgeräusche reagiert und sich Ihnen zuwendet, wenn Sie es ansprechen. Falls Sie den Eindruck haben, dass Ihr Kind nicht gut hören kann, dann sprechen Sie Ihre Kinderärztin oder Ihren Kinderarzt darauf an.

Auch wenn Ihr Baby Laute noch nicht nachahmt, nimmt es sie doch wahr und verarbeitet sie. Außerdem hat es viel Spaß an gemeinsamer „Unterhaltung“, wenn Erwachsene seine Töne aufnehmen, neue hinzufügen und es dann antworten kann. So lernen die Kinder sprechen. Immer mehr beginnt Ihr Baby auch sein Missbehagen mit Lauten und weniger durch Schreien auszudrücken. Wenn es beispielsweise ein Spielzeug haben will, es aber nicht erreichen kann, fängt es an zu „schimpfen“, das heißt, seine Stimme wird lauter und hörbar wütend.

In den ersten sechs Lebensmonaten sind Wörter und Sätze für das Kind noch ohne Inhalt. Es erfasst aber die Gefühle, mit denen etwas gesagt wird, und nimmt auch Ihre Körpersprache wahr. Wenn Sie Ihr Baby liebevoll im Arm wiegen, ihm Kinderlieder vorsingen oder Fingerspiele zeigen, dann stärkt das nicht nur die Bindung zu Ihrem Kind, sondern Sie unterstützen auch seine Sprachentwicklung.

Auch die Augen Ihres Babys werden immer besser. Neugeborene sehen anfangs alles noch verschwommen, doch jetzt kann Ihr Kind die Rassel oder das Kuscheltier in seiner Nähe scharf erkennen. Ab dem vierten und fünften Monat können Babys Farben unterscheiden, und das räumliche Sehen wird immer besser. Ihr Baby sieht nun, dass Gegenstände nicht flach, sondern dreidimensional, also lang, breit und hoch sind. Diese neuen Fähigkeiten findet Ihr Baby toll. Doch die vielen Farben, Bilder und Geräusche in seiner Umgebung können ihm auch schnell zu viel werden. Lassen Sie daher lieber den Fernseher aus, wenn Ihr Kind im Raum ist, damit es nicht von Reizen überflutet wird. Auf der anderen Seite braucht Ihr Baby Anregungen von Ihnen. Zeigen Sie Ihm daher Bilder, Spielzeuge oder einfach Alltagsgegenstände. Singen Sie und sprechen Sie mit ihm! Wenn Sie jedoch merken, dass Ihr Kind den Kopf wegdreht und quengelig wird, ist es Zeit, eine Pause einzulegen.

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